27. Juni 1968
1428, 17f. Lebensmittelkarten (Gruppe IV) - Für Kinder vom 9.-13. Lebensjahr gab es Gruppe IV C, auf die im Februar 1946 pro Tag 300g Brot, 400g Kartoffeln, 40g Nährmittel, 20g Fleisch, 25g Fett, 50g Zucker zustanden; vgl. Weber (1966), S. 25; s.K. 1196, 11.

1428, 27-
1434, 17
Gneez war eine ... Bad Kleinen, Herrnburg, Jerichow - Für viele Einzelheiten - aber durchaus nicht alle - der Schilderung von Gneez hat Güstrow als reale Vorlage gedient; s.K. 9, 17; 10, 9f.

1428, 32-
1429, 31


die Stichstrecke Jerichow-Gneez ... hatte vier Bahnsteige - s.K. 9, 17; 10, 9f.

1429, 11 Karabiner 98k - s.K. 1063, 25.

1429, 13-17 Hätte das Landratsamt ... in ihrem Besatzungsgebiet - Ab Juli 1945 wurden auf sämtlichen Eisenbahnstrecken der SBZ die zweiten (Parallel-)Gleise, in einigen Fällen auch alle Gleise abgebaut, so zwischen Havelberg und Glövem und zwischen Wittenberg und Dömitz; s.K. 1348, 2.

1429, 19f. wie das Gesetz ... Unterrichts es befahl - s.K. 1251, 15-26. Auch Anspielung auf Schillers Gedicht »Der Spaziergang«; s.K. 517, 24.

1429, 36 das Fürstenhaus - Am Markt von Güstrow stand unweit des Hotels »Erbgroßherzog« der Fürstenhof, ein großes klassizistisches Haus von 1804, Am Markt 32, Ecke Hageböcker Straße; s. 1431, 9; 1453, 34.

1429, 38 Bad Kleinen - s.K. 102, 25.

1430, 1-37 In der Mitte ... zivile Herrschaft eingerichtet - Vor dem Güstrower Bahnhof befand sich eine Grünanlage mit seltenen Bäumen. Die Straße vom Bahnhof zur Eisenbahnstraße läuft auf einen repräsentativen Bau zu, das Reichsbahnamt. Das 1912/13 erbaute Hotel »Erbgroßherzog« (s.K. 32, 5), für das die Beschreibung weitgehend zutrifft, befindet sich am Markt. Hier wohnten zeitweise sowj. Offiziere, das »Dom Offizerov« aber befand sich in Güstrow in der Schule am Goetheplatz, dem späteren »Haus der Kultur«.

1430, 11 Rosengarten - s.K. 447, 17.

1430, 14f. Renaissance-Lichtspielen - Das erwähnte Kino hieß »Capitol« und existierte bis in die sechziger Jahre; s.K. 1497, 27f.; s. 1536, 22; 1572, 20f.; 1585, 36; 1630, 5f.; 1729, 36; 1782, 23; 1854, 20.

1430, 16-19 von der Eisenbahnstraße ... Österreicher geheißen hatte - s.K. 470, 18.

1430, 21 Erbherzog - Im Typoskript heißt es: Erbgrossherzog.

1430, 22 Antiqua - s.K. 76, 10.

1431, 5 deutsche Fraktur - Wortspiel mit der übertragenen Bedeutung: mit jemandem Fraktur reden, ugs. für: sehr direkt, unverblümt sein; s.K. 76, 10f.

1431, 6 Dom Offizerov - (russ.) Haus der Offiziere; s.K. 1347, 13.

1431, 14-31 bis die S.P.D. ... Schwanz der Eisenbahnstraße - Die Beschreibung dieses Wohnviertels enthält Merkmale verschiedener Güstrower Wohngebiete. Vieles trifft auf das Goldberger Viertel zu, wo in den dreißiger Jahren sog. »Volkswohnungen«, zweistöckige Mehrfamilienhäuser in rotem Klinker, auf kleinen Gartengrundstücken entstanden sind. Eigentümer bzw. Mieter waren u.a. Geschäftsleute, Beamte, Ärzte. An der Goldberger Straße befand sich das Landeskinderheim. Teile dieses Viertels waren bis 1951 von der Roten Armee beschlagnahmt. Es gab dort aber keine »Asphaltwege«, keine Musiker-Straßennamen, und der Stadtteil grenzte nicht an die Eisenbahnstraße; vgl. Richter (1936).

1431, 23-25 Herrn Mendelssohn-Bartholdy ... dem üblichen Emailschild - Felix Mendelssohn-Bartholdy (3.2.1809-4.11.1847), dt. Komponist und Pianist, Enkel von Moses Mendelssohn. Er war schon in Jugendjahren als Pianist und Komponist berühmt; Leiter der Gewandhauskonzerte und Mitbegründer des Konservatoriums in Leipzig.
Nach jüd. Persönlichkeiten benannte Straßen waren nach 1933 umbenannt worden, was in vielen Fällen nach Kriegsende wieder rückgängig gemacht wurde.

1431, 32 das Lübische Tor - Name eines der Stadttore von Grevesmühlen.

1431, 33 die bei Lisch nicht erwähnten Wachhäuser - G.C.F. Lisch, Meklenburg in Bildern, Jg. 1-4, Rostock 1842-45, von denen Johnson die Jahrgänge 1843 und 1844 besaß. »Wachhäuser« werden in Güstrow »Torhäuser« genannt; erhalten sind nur noch eins an der Nordost- und zwei an der Südostecke der früheren Stadtmauer. Der Band von 1843 enthält Beiträge über Güstrow im Jahre 1632 und das Schloß von 1842, der Band von 1844 solche über den Dom und den Marktplatz von Güstrow.
Friedrich Lisch (29.3.1801-22.9.1883), Regionalgeschichtsforscher, seit 1834 Archivar am Geheimen und Hauptarchiv Schwerin; gilt als Begründer der mecklenburgischen Vorgeschichtsforschung; veröffentlichte über 400 Aufsätze.

1431, 33f. scherzhafte Nachbildung jenes ... seine Spitznamen verdankt - Güstrow soll auf das wendische Wort für Krähennest zurückgehen. Grevesmühlen aber trägt den Spitznamen Kreiendorp (Krähendorf) nach einer von vielen Orten berichteten Sage. Ein Wandergesell klärte die Einwohner auf, daß sie viel mehr Heu auf ihre Wagen laden könnten, wenn sie die Fuhre mit einem Ladebaum zusammendrücken würden. Die Grevesmühlener legten den Stamm quer auf, kamen nicht durchs Stadttor und begannen es abzureißen, bis sie eine Krähe mit einem Halm längs durch eine Öffnung fliegen sahen. Vgl. SV, S. 15f.: »einem Feldzug gegen einen Bildhauer, der der Stadt Gneez angeboten hatte, ihr possierliches Wappentier in einer Bronze zu verewigen«; vgl. Sonderheft (1934), S. 268; Meyer-Scharffenberg (1962), S. 115f.; vgl. auch Johnsons Brief an Heinz Lehmbäcker vom 20. Juli 1980: »Denn jenes Grevesmühlen […] ich entbehre es, dieses Kreihnstorp, dieses Kreinshagen. Zuverlässig sind gelehrte Leute bereit zu schwören, ich hätte da Jahrende zugebracht; in Wahrheit war es eine Viertelstunde«, Lehmbäcker (2004), S. 150; s.K. 1459, 5; s. 1452, 31-33.

1432, 2 Stalinstraße - In Güstrow führten die Gelviner und die Plauer Straße, die vom Markt in südöstlicher Richtung verlaufen, zeitweise diesen Namen. Die Güstrower Schweriner Straße, die nach Westen aus der Stadt führt, würde der beschriebenen Lage entsprechen; s. 1432, 21, 23; 1530, 19, 34; 1533, 39; 1588, 22; 1606, 15; 1733, 15; 1861, 17.

1432, 6f. Franzosenzeiten - Zeit der frz. Besetzung, für Mecklenburg 1806-12; s. 1433, 15; 1447, 19.

1432, 11 Ackerbürgereien - s.K. 31, 20.

1432, 14 Dänschenhagen - In Güstrow nicht bekannt; s. 1461, 39; 1684, 39; 1761, 7.

1432, 27 Bullenwinkel - In Güstrow nicht bekannt.

1432, 27 Bleicherstraße - Die gleichnamige Güstrower Straße verläuft parallel zur nördlichen ehemaligen Stadtmauer.

1432, 27 Reiferbahn - Eine Reiferbahn ist in Güstrow nicht bekannt, aber als früheres Quartier der Seiler in mehreren mecklenburgischen Städten anzutreffen, z.B. trägt die heutige Grünanlage im Süden der Rostocker Innenstadt diese Bezeichnung.

1432, 31 Heiligblutkapelle - In Güstrow würde die Lage auf die Gertrudenkapelle zutreffen; s.K. 1216, 33-38.

1433, 2 Tüschen - s.K. 913, 9.

1433, 11f. Hof- und Raths-Apotheke - Hofapotheke in Güstrow seit 1530, 1584 von der Stadt erworben, 1622 ins Rathaus verlegt, seit 1791 am Markt.

1433, 12-19 Da sind Häuser ...Grafen von Harkensee - Vgl. Münster (1928), S. 38, über den Marktplatz: »1571 versammelten sich dort Grevesmühlener, als sie zusammen mit den Rehnaern kühn und kurz entschlossen nächtlich Gut und Schloß Harkensee überfielen, um sich so ihr Recht zu holen. Dann sah er im Dreißigjährigen Krieg die kaiserlich-schwedischen Völker, die raubend und plündernd durch das Land zogen. Im Siebenjährigen Krieg lagerten auf ihm ›Kerls‹ vom Alten Fritz, um eine Kontribution einzufordern. Und als während der Franzosenzeit Grevesmühlen eine Zeitlang Hauptquartier der Division Vegesack war, machten sich auf ihm die Söldner Napoleons breit.«
Das Herrenhaus Harkensee bei Grevesmühlen war bis 1820 im Besitz der Familie von Plessen (s.K. 164, 24). Ein großer Säulenvorbau ist der einzige Schmuck des neoklassizistischen Baus von 1860.

1433, 14f. Kontribution zum Kriege ... Fritzen 1756-1763 - Der Siebenjährige oder 3. Schlesische Krieg zwischen dem mit Großbritannien verbündeten Preußen und einer Allianz von Österreich, Frankreich und Rußland, der für Friedrich II. erfolgreich endete. Die in Mecklenburg operierenden preußischen Truppen fingen Rekruten ein und erpreßten durch Androhung von Brandschatzung Unterhaltszahlungen und Naturalien. Mecklenburgs Kontributionen beliefen sich insgesamt auf 15 Mio. Taler. »In Güstrow wurde jedes Haus zu 100, wohlhabende Bürger außerdem noch zu 200 bis 300 Talern angesetzt«; vgl. Vitense (1920), S. 320; s.K. 667, 3.

1433, 15f. Brandschatzung durch die Division Vegesack - Auch die »Schwedische Division« genannt, die unter Generalleutnant von Vegesack als Teil des Corps Wallmoden 1813 in Mecklenburg gegen Napoleon eingesetzt war. Die 7.000 Mann waren in je eine schwed., mecklenburgische und hanseatische Brigade unterteilt. Die Mecklenburger waren als Vorposten zwischen Lübeck und dem Ratzeburger See eingesetzt. Während sich im August Vegesack erst nach Wismar, dann nach Rostock zurückziehen mußte (und sich am 19.8.1813 bei Grevesmühlen aufhielt), wurden in der Offensive nach dem Sieg der Preußen bei Groß-Beeren die Franzosen am 11./12.9.1813 bis nach Holstein zurückgetrieben.
Mecklenburg hatte im preußisch-frz. Krieg 1806/07 besonders unter den frz. Truppen gelitten, z.B. wurde Schwerin geplündert, die Bewohner mißhandelt und Häuser angezündet. Brandschatzungen durch die eigenen Truppen sind nicht überliefert und auch unwahrscheinlich; s.K. 34, 4.
In Wilhelm Raabes »Mecklenburgische Vaterlandskunde« heißt es zu Grevesmühlen: »Im September 1813 bezog die Division Vegesack ein Lager bei der Stadt«, Raabe (1894), S. 382.

1433, 16f. Hier nächtigte Friedrich IV. ... 20. Dezember 1712 - Friedrich IV. von Dänemark (11.10.1671-12.10.1730) war im Nordischen Krieg 1700-21 Verbündeter Rußlands und Polens und erlitt im Dezember 1712 bei Gadebusch eine Niederlage durch ein schwed. Heer. Am 20.12.1712 hielt sich der König in Gadebusch auf.
Andererseits wohnte 1712 August der Starke, Kurfürst von Sachsen und König von Polen, in einem Giebelhaus an der Südostecke des Marktes (heute Gleviner Straßer 1), um mit Zar Peter I. einen Waffenstillstand im Nordischen Krieg auszuhandeln, Verhandlungsort war die Apotheke; vgl. Wurlitzer (1992), S. 144.

1433, 22f. nach dem Goldenen Schnitt - Sectio aurea, Maßverhältnis, nach dem eine Strecke so in zwei Abschnitte geteilt wird, daß sich die ganze Strecke zum größeren Abschnitt wie dieser zum kleineren verhält.

1433, 36f. südlich des Marktes ... das herzogliche genannt - Das südöstliche Viertel der Güstrower Innenstadt liegt zwischen Markt und Schloß.

1434, 1 Landratsamt - Befand sich in Güstrow im früheren herzöglichen Kanzleigebäude, später Sitz der SED-Kreisleitung.

1434, 1 Land- und Amtsgericht - s.K. 298, 38.

1434, 1 Schloßtheater - Der klassizistische Güstrower Theaterbau nach einem Entwurf von Georg Adolph Demmler, 1828, seit 1957 Ernst-Barlach-Theater, steht gegenüber dem Schloß.

1434, 1 Domhof - Straße am Güstrower Dom, im südlichen Teil der Innenstadt; s. 1434, 5; 1625, 36; 1654, 25; 1655, 18; 1685, 3.

1434, 2 das zum Sowjetlazarett umgewandelte Gymnasium - Die Schule wurde nach 1945 als Krankenhaus genutzt, das ganze Gebiet um den Dom war bis 1948 sowj. Sperrgebiet; vgl. IB, S. 16; Nöldechen (1991), S. 46; Klug (1995), S. 68; s.K. 413, 27.

1434, 4 Klein Berlin am Stadtsee - In Güstrow nicht bekannt; s. 1500, 4f.

1434, 5 Alma Wittes Hotel - Auch Hotel Stadt Hamburg; s.K. 32, 5.

1434, 7 Stadt Gneez. 1235 ... ersten Mal erwähnt - Das Gründungsjahr 1235 ist u.a. das der Stadt Malchow am See. Grevesmühlen wird 1230 erstmals als Siedlung Gnewesmulne im Ratzeburger Zehntenregister genannt; s.K. 9, 17; 23, 29.

1434, 10 Arado - s.K. 935, 31.

1434, 13f. bewaldet unter der ... Sophie von Mecklenburg - Sophie von Mecklenburg (gest. 6.2.1591), Tochter Herzog Albrechts von Preußen, heiratete am 24.2.1555 Herzog Johann Albrecht I. von Mecklenburg, der bis 1555 in Güstrow residierte. Johann Albrecht I. beherrschte das Amt Schwerin, sein Bruder Herzog Ulrich I. das Amt Güstrow. Von dessen erster Frau Elisabeth wird berichtet, daß sie den Heidberg bei Güstrow bepflanzen ließ.

1434, 15 1676 die letzte Hexenverbrennung - In Güstrow wurde am 17.5.1664 die Kätnerfrau Tillsche Schellwegen aus Wustrow als letzte Hexe verbrannt, sie war von einem Küster angezeigt worden. Noch 1681 wurde ein gesonderter Hexengerichtshof im Kanzleigericht eingesetzt. Obwohl seit 1683 in ganz Mecklenburg Hexenprozesse verboten waren, fand 1697 die letzte bekannte Hexenverbrennung in Hasdorf bei Doberan statt; vgl. Pentz (1880), S. 89; Enking (1935); Blaschke (1978), S. 13.

1434, 16 Smœkbarg - (nd.) Rauchberg. Nordöstlich von Güstrow liegt der Schmookberg, auch Schmocksberg (128m), der der Überlieferung nach im Mittelalter ein Verbrennungsplatz für Juden und Hexen war.

1434, 16 Warnowsee - Warnower See: größerer See bei dem Dorf Warnow nördlich von Grevesmühlen.

1434, 16 Rexin - Nordwestlich von Grevesmühlen liegt ein Dorf Roxin; nicht am Warnower See.

1434, 17 Bad Kleinen - s.K. 102, 25.

1434, 17 Herrnburg - Dorf und Bahnstation an der Strecke Rostock-Lübeck, bis zum Ende der dt. Teilung Grenzübergang; s.K. 1819, 2.

1434, 18-21 in die Brückenschule ... der lübischen Vorstadt - s.K. 1221, 30.

1434, 19f. Speicherstraße - Eine gleichnamige Güstrower Straße liegt südlich des Bahnhofs.

1434, 30 Arri Kern - s.K. 120, 25.

1434, 38f. Kasernenviertel Barbarastraße - s.K. 1343, 24.

1435, 10f. Krasnaja Armija - (russ.) Roten Armee, hier wohl im übertragenen Sinne gemeint; die Tageszeitung der sowj. Armee hieß »Krasnaja Swjesda«: Roter Stern; s.K. 263, 26; 1142, 19.

1435, 13 tutig - (norddt. ugs.) heikel, wählerisch.

1435, 21 Rasno-Export - s.K. 1377, 34-37.

1435, 30-37 Der Dom brannte ... für den Turm - Ein Brand äscherte 1659 die Stadt Grevesmühlen ein, nur die Mauern der Nikolaikirche blieben erhalten. Der Turm aus dem 13. Jh. stürzte ein, mit seinen 92m hätte er durchaus zur Orientierung dienen können; vgl. Redersborg (1995), S. 9. Um 1870-72 wurde die Hallenkirche erweitert und ein neuer Chor angebaut; vgl. Goede (1978), S. 136.

1435, 31-33 Nach Berechnungen des ... feucht, zu kühl - »this June has been colder and wetter than usual. According to the Weather Bureau, the daily temperatures have averaged 1.63 degrees below normal«, NYT 1.7.1968.

1435, 34-36 Die Stadt hatte ... Kriegsgewalt annehmen müssen - Johann Albrecht I. hatte 1549 den lutherischen Glauben in Mecklenburg eingeführt, deshalb unterstützten die mecklenburgischen Fürsten im Dreißigjährigen Krieg den dän. König Christian IV. Nach der Vertreibung der Dänen durch die kaiserlichen Truppen wurde Güstrow 1627 von Wallensteins Soldaten besetzt, Wallenstein residierte vom 27.7.1628 an für fast ein Jahr in Güstrow. Damit war die Stadt durch Einquartierung, Geld- und Verpflegungsabgaben sowie Fuhr- und Schanzarbeiten auf Jahrzehnte verschuldet. 1629 wütete die Pest besonders stark in der Stadt. 1631 folgten die Schweden als Besatzung, 1637 wieder die Kaiserlichen.

1436, 6-10 über den Wasserlauf ... ein fauliger Graben - Der Wasserlauf vom Schweriner See (zwischen Schwedenschanze und Hohen Viecheln) zur Wismarer Ostseebucht heißt im Volksmund »Wallenstein-Graben«. Unter den Herzögen Johann Albrecht I. und Ulrich wurde Mitte des 16. Jh.s die Elde reguliert und dabei diese, auch »Viechelsche Fahrt« genannte, Verbindung gegraben, doch blieb das Projekt eines Schiffahrtsweges mit einem Schleusensystem von der Ostsee zur Elbe unvollendet. Auch Wallenstein kam über einen Plan zur Fortführung des Projekts nicht hinaus.

1436, 7 Johann Albrecht I. von Mecklenburg - 23.12.1525-12.2.1576, Herzog von Mecklenburg (1547-76). Er erhob die Rostocker Universität zur Landesuniversität und gründete 1552 die Güstrower Domschule.

1436, 8 wismarsche Bucht - s.K. 858, 26.

1436, 8 Elde - s.K. 1192, 39; 1283, 7.

1436, 9 Wallenstein - s.K. 102, 13f.

1436, 12-15 Der Stadtsee war ... war das gewesen - Südlich von Grevesmühlen lag eine Ortschaft, die allerdings Wotenitz heißt; heute Ortsteil von Grevesmühlen.

1436, 32-34 der Kontrollratsdirektive 63 ... die westlichen Zonen - Die Kontrollratsdirektive vom 29.10.1946 erleichterte den amtlich bislang fast gesperrten Verkehr zwischen der SBZ und den westlichen Zonen, sie führte den »Interzonenpaß« ein und ließ den Grenzübertritt auch aus geschäftlichen und familiären Gründen zu; s. 1500, 30; 1688, 21f.

1437, 4 Uelzen - Kreisstadt in der Lüneburger Heide.

1437, 14 Ratzeburg - s.K. 32, 27.

1437, 15 durch den See geschwommen - Ratzeburger See: s.K. 1238, 24f.