01. März 1968
804, 9-34 Mr. Greene hat ... nicht äußern will - Unter der Überschrift »7 Holdups Force Jeweler to Quit« schreibt die NYT vom 1.3.1968: »Twenty years ago [...] Benjamin Greene borrowed some money from his brother and opened a tiny jewelry store on Lexington Avenue between 81st and 82nd Streets. [...] Because he had been the victim of seven holdups and one burglary during the last five years, his insurance was canceled and Mr. Greene decided to close his shop. [...] the slight, blue-eyed 59-year-old jeweler [...]. The police declined to comment on the subject. [ ... ] ›Years ago,‹ the agent said, ›the hardest thing to find was customers. Now, the hardest thing to find are underwriters.‹«

804, 23 Ruhla - Ort im Thüringer Wald mit bekannter Uhrenfabrik der DDR.

805, 5 Daniels Bußgebet - Daniel 9, 4-19, besonders 9, 4-7: »Ach Herr, du großer und heiliger Gott, der du Bund und Gnade bewahrt hast denen, die dich lieben und deine Gebote halten! Wir haben gesündigt, Unrecht getan, sind gottlos gewesen und abtrünnig geworden; wir sind von deinen Geboten und Rechten abgewichen. Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem Namen zu unsern Königen, Fürsten, Vätern und zu allem Volk des Landes redeten. Du, Herr, bist gerecht, wir aber müssen uns alle heute schämen.«
Daniel bezieht sich auf eine Prophezeiung des Jeremias (Jer 25, 11), daß Jerusalem 70 Jahre wüst liegen werde. Das Königreich Juda war 587 v. Chr. von den Babyloniern zerstört worden, und viele Juden lebten wie der Prophet Daniel im Exil; s. 760, 13-761, 15.

805, 6f. es gehe der ... ein brüllender Löwe - 1. Petr 5, 8: »Seid nüchtern und wachet; denn euer Widersacher, der Teufel, geht umher wie ein brüllender Löwe und sucht, welchen er verschlinge.« Diese Stelle war als Evangeliumslesung für den 3. Sonntag nach Trinitatis (3.7.1938) vorgesehen.

805, 11 Schutzhaft - Politisch motivierte Vorbeugehaft, in Deutschland bereits im 1. Weltkrieg angewandt; s.K. 36, 12; s. 1574, 5.

805, 19 Landesbruderrat - Organ innerhalb der Bekennenden Kirche (s.K. 426, 15f.), dem die wichtigsten Aufgaben der Kirchenleitung übertragen wurden.

805, 25 Deutsche Glaubensbewegung - s.K. 426, 4f.

805, 38 Jakobikirche - Im 2. Weltkrieg zerstörte gotische Kirche am Hopfenmarkt, dem jetzigen Universitätsplatz; s. 880, 1f.

806, 26-30 Er machte es … sich nur umsehen – »Dieser Glaube stammt nicht aus dem Judentum […] Es ist daher geradezu unverständlich, wie ausrechnet der Mann, der jegliches jüdisches Verstehen des Alten Testaments in der christlichen Kirche ein für allemal in einem gigantischem [sic] Kampf unmöglich gemacht hat, als ein jüdischer Vergifter unseres Volkes angeprangert werden kann.« »Gemeindeblatt für die Kirchgemeinde Klütz«, Nr. 40/1936. Der Hg. des Blatts Pastor Willy Wömpner gibt als Quelle für diesen Artikel »Stammt der christliche Glaube aus dem Judentum?« das Heft »Deutschglaube« an, hg. von Otto Stroh, Theologieprofessor am Seminar in Friedberg (Hessen); vgl. Paasch-Beeck (2011), S. 103; s.K. 239, 7-10.

806, 31 Luther - Martin Luther (10.11.1483-18.2.1546), dt. Theologe und Reformator. Das 1530 von Melanchthon und ihm verfaßte Augsburger Bekenntnis bildete die Grundlage des Lutheranertums. Seine Bibelübersetzungen prägten die entstehende dt. Hochsprache.
Die Nationalsozialisten stellten Luther als den »großen deutschen Befreier« und einen politischen Revolutionär dar, der das dt. religiöse Denken aus der römischen Überlieferung gelöst, durch die Zerstörung der mittelalterlichen Einheit von Kirche und Staat dem Staat sein Eigenrecht zurückgegeben und einen dt. Volkskaiser gefordert habe. »Erdennähe des Bauernsohnes« und »Geistigkeit des Gelehrten« hätten sich in ihm verbunden; vgl. Brockhaus (1941); s.K. 1603, 23f.; s.K. 1851, 12f.

806, 31 Bismarck - s.K. 196, 14.

806, 31 Hindenburg - s.K. 159, 9.

806, 31f. Luther und Bismarck … welche, und Christen – Der Theologe Otto Stroh beantwortet seine als rhetorische Frage gestellte Überschrift »Verbiegt und entstellt der christliche Glaube unsere deutsche Art?«, sie sei »im Blick auf Männer, die große deutsche und überzeugte Christen zugleich gewesen sind, wie etwa Martin Luther, Ernst Moritz Arndt, Freiherr vom Stein, Bismarck, Hindenburg und viele andere von vornherein nicht allzu sinnvoll«, in: »Gemeindeblatt der Kirchgemeinde Klütz«, Nr. 41/1936. Vgl. auch Pastor Willy Wömpners Aufsatz »Kann ein Deutscher Christ sein?«: »Edelste, tapferste und größte deutsche Männer und Frauen aller Zeiten waren aufrechte und demütige Christen, laßt uns doch denken an Männer wie Luther, an die Helden der Freiheitskriege, an Bismarck und unseren Hindenburg. Aus ihnen leuchtet die ganze Kraft des christlichen Glaubens. Sie zeigen, wie deutsche Art durch christliches Wesen nicht vergiftet, sondern zur Vollendung geführt wird«, »Gemeindeblatt der Kirchgemeinde Klütz«, Nr. 43/1937; vgl. Paasch-Beeck (2011), S. 104f.; s.K. 239, 7-10.

806, 34 Überfall in der ... im Jahre 1638 - Da sich Mölln seit 1359 in Lübecker Pfandherrschaft befand, bot diese Zugehörigkeit einen gewissen Schutz vor den Kriegseinwirkungen, im Gegensatz zu dem benachbarten Ratzeburg, für das 1638 das schlimmste Kriegsjahr wurde. Jedoch wurde am 26.8.1638 die Wache in dem südlich von Mölln gelegenen Woltersdorf von Dragonern und »Krabaten« (alte Form für Kroaten) überfallen. Für eine antisemitische Deutung dieses Ereignisses gibt es keinen Hinweis; vgl. v. Rundstedt (1929), S. 151f.

806, 38 das Buch Richter - Im Buch Richter werden Einzelheiten des dörflichen Lebens geschildert, die für die Zeit von 1200-1000 v. Chr. typisch waren.

807, 7-10 mit ihm Gott … Welt geschickt habe – Vgl. Otto Strohs Artikel »Stammt der christliche Glaube aus dem Judentum« im »Gemeindeblatt der Kirchgemeinde Klütz«, Nr. 40/ 1936: »Es wäre uns ja vielleicht allen sympathischer […], wenn es Gott gefallen hätte […], wenn er den, der allein von sich sagen darf ›ich und der Vater sind eins‹, etwa mitten unter unsere deutschen Vorfahren gestellt hätte. Wir würden es dann allerdings auch tragen müssen, wenn statt der Juden unsere Ahnen den Sohn Gottes ausgestoßen und ans Kreuz geschlagen hätten und statt der Juden unser Volk zum Fluchvolk der Erde geworden wäre.« Vgl. Paasch-Beeck (2011), S. 105; s.K. 239, 7-10.

808, 33f. Is dit Ehr Hus - (nd.) Ist dies Ihr Haus?

809, 5 Du måkst di - (nd.) Du machst dich.

809, 9 Michaelis - 29. September, Tag des Heiligen Michael; früher Termin für Arbeitsantritt und Kündigungen, Dienst- und Mietzinsen.