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Seite/Zeile(n)
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Datum/Text
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24. März 1968 |
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909, 2-7 |
Zweimal haben die ... Genossen zu erklären - Vgl. den Artikel »Dubcek Has Talks
With Bloc Chiefs« der NYT vom 24.3.1968: »Alexander Dubcek, the Czechoslovak
party chief, went to East Germany today to calm fears of other leaders
of the Soviet camp that his program of internal liberalization endangered
Czechoslovakia’s adherence to common policies. [...]
Mr. Dubcek’s journey to Dresden was viewed as a conciliatory gesture to Mr.
Ulbricht, who has twice received invitations to confer with Mr. Dubcek in
Czechoslovakia after the change in leadership here.«
Am 23.3.1968 fand in Dresden ein nicht angekündigtes Treffen aller
Warschauer-Pakt-Staaten außer Rumänien statt. Die Prager Führung wurde
scharf kritisiert, sie habe den Reformprozeß nicht mehr unter Kontrolle.
Dubček (s.K. 554, 36) rechtfertigte die tschechos. Reformpolitik und wies
die Kritik, die besonders von W. Ulbricht (s.K. 993, 8) geäußert wurde, als
unbegründet zurück. Die UdSSR und die DDR boten der ČSSR an, einen
Kredit zu erweitern, um die diplomatische Anerkennung der BRD durch die
ČSSR zu verhindern. Das Treffen endete ohne gemeinsame Erklärung; s.K. 913, 26-30; 915, 16-27.
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909, 7-9 |
Die sind inzwischen ... sozialistischen Bruderland beschlagnahmen - Vgl. den Artikel
»Acts by East Germany« der NYT vom 24.3.1968: »Several Czechoslovak
newspapers have been confiscated in East Germany in recent weeks and
there were rumours of East German travel restrictions for Czechoslovaks.«
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909, 12 |
Gräfinnenwald - s.K. 34, 8.
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909, 15 |
Reichspropagandaminister Goebbels - s.K. 602, 27.
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909, 16f. |
»einzigartiges Hauptbuch des deutschen Sozialismus« - Schlagzeile der Titelseite
der »Lübecker Zeitung« vom 2.10.1942: »Hauptbuch des deutschen Sozialismus
ist das Kriegswinterhilfswerk gestern von Reichsminister Dr. Goebbels
bei der Erstattung des Berichtes für 1941/42 genannt worden«; Lübecker Zeitung:
s.K. 70, 25f.
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909, 18-20 |
Tabak-Böhnhase wurde ... Sieben Jahre Gefängnis - »Der Verkäufer Eberhard
Krüger aus Güstrow hatte wiederholt an Landkunden Zigaretten über
Höchstpreis verkauft und mehrfach Tabakwaren gegen Eier, Speck und Butter
abgegeben. Er hatte sich daher wegen Preisverstoßes und Kriegswirtschaftsvergehens
vor dem Sondergericht Rostock zu verantworten. Das
Urteil lautete auf sieben Monate [sic] Gefängnis«, Lübecker Zeitung 9.10.1942; s. XI, 36-41.
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909, 22f. |
»Wohnbedürfnis der Luftwaffe kriegswichtig« - Quelle konnte nicht nachgewiesen
werden.
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909, 29-33 |
Der Reichsstatthalter über ... Leichenfledderei schneller rund - »Nach einer ausdrücklichen
Erklärung des Gauleiters und Reichsstatthalters Hildebrandt sind
- entgegen völlig grund- und haltlosen Gerüchten - nach einem Bombenangriff
auf eine mecklenburgische Stadt die erforderlichen Bergungsarbeiten
bereits am Montag um 8 Uhr beendet gewesen. Im Gaugebiet sind organisatorisch
und technisch alle Maßnahmen getroffen, daß in jeder Gefahr ausreichend
Hilfe und Unterstützung zur Verfügung steht. Die Bevölkerung wird
aufgefordert, Gerüchtemacher zur Anzeige zu bringen«, Lübecker Zeitung
8.10.1942; Reichsstatthalter Hildebrandt: s.K. 360, 31.
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910, 2 |
Fritz - s. 867, 31.
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910, 6 |
Der Fortsetzungsroman in ... Zeitung hieß G.P.U. - Der Roman »GPU« [sic]
von Fred Hildebrand erschien in 38 Folgen vom 30.10.-6.12.1942 in der
»Lübecker Zeitung«; Buch nach dem gleichnamigen UFA-Film von 1941.
Regie: Karl Ritter, Drehbuch: Andrews Engelmann, Karl Ritter. Erzählt wird
die Rettung eines dt. Soldaten aus den Händen sowj. Geheimpolizisten, die
als »Untermenschen« dargestellt werden.
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910, 10-13 |
und der Doppeladler ... Kreuz mit Haken - Seit dem 2.4.1942 besaß die NSDAP
51% der Anteile des LGA. Er erschien nun mit dem »Lübecker Volksboten«
zusammen als »Lübecker Zeitung«. Der Adler, das »Kreuz mit Haken« und der
Zusatz »Tageszeitung der NSDAP« erschienen seit dem 25.10.1942 im Kopf
der »Lübecker Zeitung«; s.K. 70, 25f.
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910, 29-31 |
nur für Tote ... zu sehen gewesen - s. 1193, 37.
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910, 30 |
Stalingrad - s.K. 271, 28.
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910, 32- 911, 6 |
Sein Bruder Robert ... wie ein Recht - »Slata Kriwussjawa [...]. Sie hatte von
einem deutschen Offizier ein Kind und war von diesem zu seiner in Güstrow
wohnenden Mutter gebracht, da er sie nach Kriegsschluß heiraten wollte«,
Beltz (1974), S. 15, 19f.; nach Schultz-Naumann arbeitete Slata Kriwussjawa
bei einem Pastor als Haushälterin; vgl. Schultz-Naumann (1989), S. 229f.;
s.K. 975, 8-34;
1185, 10f.;
1382, 8-11;
vgl. Register.
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910, 32 |
»Sonderführer« - Eigentlich Person im Offiziersrang, die in der Wehrmacht
Aufgaben von Offizieren ausführte, wenn sie dafür beruflich qualifiziert war
und kein Offizier zur Verfügung stand, z.B. als Dolmetscher oder technischer
Spezialist; s. 911, 11; VIII, 14, 17; 1343, 3f.; 1481, 8.
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910, 37f. |
Ehrenkreuz der Deutschen Mutter - Seit 1938 im Rahmen der NS-Bevölkerungspolitik
an kinderreiche Mütter verliehener Orden, in Bronze für Mütter
von vier oder fünf Kindern, in Silber bei sechs und sieben Kindern, in
Gold bei acht und mehr Kindern. Gegenüber der Trägerin bestand Grußpflicht
aller Mitglieder der Jugendorganisationen der Partei.
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911, 13 |
»zonder« - (holl.) übersetzt im Text.
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911, 15f. |
Am Montag, dem ... Stunde zurückgedreht werden - Einführung der Winterzeit
(1.11.1942-29.3.1943) zwecks Stromersparnis; vgl. Lübecker Zeitung vom
1.11.1942.
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911, 29 |
Schurrmurr - (nd.) Abfall, Gerümpel, etwas bunt Zusammengewürfeltes; nach dem Mecklenburgischen Wörterbuch »zusammengegossenes Getränk«, im Niederländischen und Ostfriesischen »Gesindel, Pöbel, gemeines Volk« Titel einer 1861 erschienenen Sammlung von fünf kürzeren Werken Fritz Reuters, der der Spruch vorangesetzt war: »Wat tausamen is schrapt ut de hochdütsche Schöttel,/ Ut den plattdütschen Pott un den missingschen Kettel«; s. 1634, 9.
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911, 31f. |
Eisernes Kreuz 1. ... Klasse im Zweiten - s.K. 115, 31.
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912, 21-24 |
»in treuer Pflichterfüllung ... den Heldentod gefunden« - Ähnlich lautende Todesanzeigen
z.B. in der »Lübecker Zeitung« vom 1.-7.11.1942.
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913, 1 |
er braucht einen Namen nicht - Zu Johnsons Umgang mit Personennamen
s. 1606, 31f.; 1722, 10f.; 1751, 34; 1834, 9f.; 1874, 24f.
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913, 8-18 |
Wer hat in ... eingeschalteten Scheinwerfern entführt - Vgl. Manuskriptfragment
23669 bfs, S. 82f., im Johnson-Archiv: »1943 Prozess wegen übler Nachrede
in Gneez. Hat C mit Frau Dr. Bell geschlafen? [...] Polizeifragen benutzen.
Wer hat in der Nacht ein Mädchen gesehen, gegen 2 Uhr, das in einer Tüsche
stand und heulte? Wer hat durch das Vorhangschloss im Café Leberecht
zwei Männer und eine Dame am Fenstertisch im Gespräch gesehen? Wer
weiss etwas über das Motorrad, das am nächsten Morgen vollständig zertrümmert
vor der Polizei gefunden wurde? Wer hat einen Angehörigen der
Luftwaffe bei Annäherung einer Streife ins Auto geladen und hat ihn mit ausgeschalteten
Lichtern entführt? etc.) Freispruch. Es kann nach der Lebenserfahrung
des Gerichts nicht daran gezweifelt werden, dass der Kläger seiner
Natur nachgegeben hat.«
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913, 9 |
Tüsche - (nd.) schmaler Gang zwischen zwei Häusern; s. 1181, 28; 1433, 2;
1448, 29.
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913, 21 |
zweieinhalb Jahre früher ... Kollegen es taten - Vgl. Typoskript der 1. Fassung (JT
2 1. Fsg./1X71), im Johnson-Archiv: »zweieinhalb Jahre früher als er es sonst
getan hätte«. Die Änderung im Typoskript der 2. Fassung, d.h. der Druckfassung,
ist in Siegfried Unselds Handschrift ausgeführt.
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913, 23 |
Dat bliwt allns ... as dat is - (nd.) Es bleibt alles so, wie es ist. - Sprichwörtliche
Redewendung, in Fritz Reuters »Urgeschicht von Meckelnborg«
mehrmals als 1. Paragraph des Landtagsabschlusses angeführt, z.B.: »Dat bliwwt all
so, as dat west is«; vgl. Reuter (1990), Bd. 7, S. 41, 51, 57; zur Funktion des Zitats
vgl. Scheuermann (1998), S. 311-313; s. 1293, 2; 1730, 35.
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