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Seite/Zeile(n)
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Datum/Text
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18. Mai 1968 |
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1180, 2-7 |
Gestern wurden die ... einziges Mal gehabt - Vgl. den Artikel »Mayors Play Out
a Happy Tale of Two Cities« der NYT vom 18.5.1968: Promyslow war auf
der Rückreise eines offiziellen Besuchs in Mexico einen Tag zu Gast bei Bürgermeister
Lindsay: »How do you deal with strikes by municipal employees
in Russia? said the Mayor of New York yesterday to the Mayor of Moscow.
Strike? replied Vladimir Fedorovich Promyslow, in 50 years of Soviet power
it has not happened once.«
Wladimir Fedorowitsch Promyslow: geb. 15.7.1908, Bauingenieur; 1928
Mitglied der KPdSU; 1949-51 und 1953/54 stellv. Vorsitzender des Exekutivkomitees
der Stadt Moskau; 1955-59 stellv. Vorsitzender des Stadt-Sowjets,
seitdem Vorsitzender; seit 1966 im ZK der KPdSU. (1986 von Gorbatschow
entlassen, weil er für die 30 Jahre, die er an der Spitze der Moskauer Stadtverwaltung
stand, keine jährlichen Rechenschaftsberichte vorlegen konnte.)
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1180, 12-23 |
Cresspahl hatte diesen ... nicht nachsehen wollten - s. 678, 26-28; 692, 15-17.
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1180, 15-17 |
jeden März die ... Laabs geschmuggelt habe - s.K. XII, 31-33.
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1180, 17 |
Putsch von Kapp - s.K. 17, 19.
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1181, 9f. |
Weichen einer Reichsregierung vor der Gewalt - Gemeint ist der Staatsstreich der
Reichsregierung gegen das Land [sic] Preußen, der sogenannte »Preußenputsch«.
Seit den Wahlen am 24.4.1932 wurde Preußen von einem SPDMinderheitskabinett
regiert, da NSDAP und KPD im Landtag die Mehrheit
hatten, jede Entscheidung blockierten, aber unfähig zur Regierungsbildung
waren. In dieser Situation löste der Reichskanzler v. Papen durch eine Notverordnung
verfassungswidrig die preußische Staatsregierung auf. Die Ministerien
wurden militärisch besetzt und die Minister unter Gewaltandrohung
aus ihren Büros verwiesen.
Auf die Frage v. Papens am Morgen des 20.7.1933, ob er die Geschäfte freiwillig
übergeben wolle, erklärte der preußische Innenminister Severing, er
halte dieses Vorgehen der Reichsregierung für einen Verfassungsbruch und
sehe es als Pflicht eines republikanischen Ministers an, sich nicht durch »freiwilligen
Rückzug« mit dem »Makel der Desertion« zu beflecken, er weiche
lediglich der Gewalt; vgl. Tormin (1973), S. 223f.; Bracher (1978), S. 512.
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1181, 10-12 |
Gesetz zur Wiederherstellung des deutschen Berufsbeamtentums - s.K. 350, 5f.
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1181, 14 |
seit dem 2. Februar 1943 - Ende der Schlacht bei Stalingrad, Wende des Kriegs
in der Sowjetunion; s.K. 271, 28.
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1181, 24 |
Suhrbier - (nd.) Sauerbier.
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1181, 28 |
Tüschen - s.K. 913, 9.
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1182, 21 |
K.P.D. - Nach dem Ende des 2. Weltkriegs wurde die Kommunistische Partei
Deutschlands (KPD) in allen vier Besatzungszonen zugelassen. In der SBZ
schloß sie sich 1946 mit der dortigen SPD zur SED zusammen (s.K. XII, 43).
Nachdem sie in den westlichen Besatzungszonen zunächst in mehreren Landesregierungen
vertreten war, verlor sie nach Gründung der BRD an Bedeutung.
1956 wurde sie vom Bundesverfassungsgericht für verfassungswidrig
erklärt und aufgelöst. 1968 gründete sie sich als Deutsche Kommunistische
Partei (DKP) neu. KPD vor 1945: s.K. 192, 7.
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1183, 4f. |
dem die Mitte ... Taschenmesser herausgeschnitten war - Die Mitte: das Hakenkreuz.
Die Polizei sollte die Uniformen aus der Zeit vor 1933 erhalten; vgl.
Eggert (1967), S. 80.
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1183, 6-12 |
Sie hatten ihren ... Waffe zu stellen - Die Polizei sollte Kleinkaliberwaffen erhalten,
die sie auch gegen Rotarmisten einsetzen durfte; vgl. Eggert (1967), S. 80.
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1183, 7 |
Karabiner 98k - s.K. 1063, 25.
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1183, 18 |
Memel - Die Memel (russ. Njemen) entspringt bei Minsk in Weißrußland,
durchfließt Litauen, teilt sich ca. 10 km nordwestlich von Tilsit in die beiden
Mündungsarme Gilge und Ruß und mündet nördlich von Kaliningrad ins
Kurische Haff.
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1183, 28 |
Karstadt - s.K. 495, 17f.
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1184, 6-8 |
zwei Armisten mit ... die Straße setzen - s.K. 1178, 3-5.
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1184, 11-14 |
Wer an seinem ... Aushänge verbieten müssen - In der Verfügung des Oberbürgermeisters
von Stralsund vom 30. Juli 1945 heißt es unter 4.: »Das Anschlagen
von Bekanntmachungen und Anzeigen öffentlicher und privater Art darf
künftig nur durch die Stadtverwaltung an den von dieser dazu bestimmten
Tafeln erfolgen, welche jetzt in der Innenstadt und in den Vorstädten angebracht
worden sind. Zu diesem Zweck sind alle Bekanntmachungen und
Anzeigen im Nachrichtenbüro der Stadtverwaltung (Rathaus, Erdgeschoß,
Zimmer 14) einzureichen, von welchem sie gegen Erstattung einer Gebühr
ausgehängt bzw. aufgeklebt werden. Jede andere Art der Bekanntgabe öffentlicher
und privater Bekanntmachungen und Anzeigen ist strengstens untersagt«,
in: Eggert (1967), S. 236.
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1184, 18 |
Ein unsauber gefegtes ... so recht scharf - s.K. 1111, 32f.
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1184, 19 |
Und die Hunde ... es nicht leicht - s.K. 1079, 10-13.
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1184, 22-25 |
Da war das ... Fell zu sehen - Nach der »Verordnung Nr. 12 des Präsidenten
der Landesverwaltung für Mecklenburg und Vorpommern im Jahre 1945«
waren die Bürgermeister und Landräte für die Bestandsaufnahme zuständig.
Punkt 14 forderte die Abgabe (den Verkauf) aller Felle; vgl. Eggert (1967),
S. 237f., 249.
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1184, 25-28 |
Die Kinder hatten ... Biologie abgeben müssen - Der Stralsunder Oberbürgermeister
Kortüm verfügte am 30.7.1945, daß die »Schulbücher für Deutsch
(Lesebücher und Grammatik), Geschichte, Erdkunde und Biologie« sofort in
der Schule abzugeben seien; vgl. Eggert (1967), S. 236; vgl. auch ebd., S. 175.
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1184, 28 |
jedermann was er ... kyrillischem Druck besaß - Vgl. die Verfügung des Stralsunder
Oberbürgermeisters vom 30.7.1945 unter 3.: »Die gesamte Bevölkerung
wird aufgefordert, alle in ihrem Besitz befindlichen russischen Bücher in russischer
Sprache [...] abzugeben«, in: Eggert (1967), S. 236.
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1184, 30f. |
Die Handwerksbetriebe waren ... Materialien, Treibstoff anzumelden - Eine Anordnung
des Stralsunder Oberbürgermeisters vom 15.8.1945 verlangte, bis zum
16.8. Verzeichnisse der Vorräte an »Rohstoffen, Material, Treibstoffen und
Halbfabrikaten« vorzulegen; vgl. Eggert (1967), S. 243.
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1184, 34-37 |
Es wurde auch ... Propusk vorzeigen konnte - Ein Befehl der SMA für Mecklenburg
und Vorpommern vom 26.7.1945 verlangte Passierscheine für alle
Fahrzeuge im Besitz von Privatpersonen oder dt. Organisationen; vgl. Eggert
(1967), S. 230f.
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1184, 36f. |
Propusk - (russ.) Passierschein; s.K. 1103, 25.
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1185, 7f. |
Sowjetgut Beckhorst - s.K. 172, 6.
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1185, 10f. |
Slatas gute Dienste bei der Kreiskommandantur - »Der russische Kommandant
[von Güstrow] war Generalmajor Swornarjew. Seine Dolmetscherin wurde
Slata Kriwussja [sic]. Sie hatte bei den Verhandlungen mit der sowjetischen
Streitmacht zusammen mit Landrat Beltz entscheidend mitgewirkt«, Schultz-Naumann
(1989), S. 236; s.K. 910, 32-911, 6.
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1185, 19 |
Er war es zufrieden - s.K. 124, 17.
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1185, 21 |
Ackerbürgerei - s.K. 31, 20.
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1186, 10-12 |
Auf dem Lande ... in der Sowjetunion - Nachfolger des Stralsunder Oberbürgermeisters
Kortüm wurde »ein 22jähriger, der wohl die russische Sprache
beherrschte, auch durch seine Mitgliedschaft im Nationalkomitee Freies
Deutschland die russische Art verstand und vielleicht auch russisch gehorchte«;
vgl. Eggert (1967), S. 194.
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1186, 11f. |
Nationalkomitee Freies Deutschland - Im 2. Weltkrieg von der sowj. Regierung
gestützte Organisation dt. Kriegsgefangener, vor allem Überlebender der
Schlacht von Stalingrad, und komm. Emigranten, z.B. Pieck (s.K. 1458, 26),
Ulbricht (s.K. 993, 8), Ackermann (s.K. 1374, 26), Weinert, Becher. Am
12./13.7.1943 in Krasnogorsk gegr., verschmolz im September 1943 mit
dem »Bund Deutscher Offiziere« (BdO); beide Organisationen gaben das Wochenblatt
»Freies Deutschland« heraus. Durch Flugblätter, Rundfunksendungen
und Lautsprecher rief das NKFD die in Rußland kämpfenden Angehörigen
der Deutschen Wehrmacht zum Sturz Adolf Hitlers und der nationalsoz.
Regierung auf. Nach Kriegsende erhielten zahlreiche Angehörige des NKFD,
das am 2.11.1945 aufgelöst wurde, Schlüsselstellungen in der sowj. Besatzungszone
Deutschlands, gegen andere wurde prozessiert, und sie wurden zu
hohen Haftstrafen bzw. zum Tode verurteilt.
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1186, 13f. |
Stargard/Pommern - Heute poln. Stadt; 30km östlich von Szczecin (Stettin);
s.K. 1144, 25f.;
1253, 30f.,
1288, 23f.;
1288, 29.
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1186, 22-34 |
Von jetzt ab ... 9. Mai 1945 - »Er [Gustav Sobottka, s.K. 1375, 37] rühmte
Stalins Absicht vom 9. Mai 1945: Von jetzt ab wird über Europa die große
Fahne der Freiheit der Völker und des Friedens unter den Völkern wehen«,
Eggert (1967), S. 183f.
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1186, 35f. |
Zehnpunkteprogramm der K.P.D. - Aufruf der KPD vom 11.6.1945 zur vollständigen
Liquidierung des Hitlerregimes, zum Kampf gegen Hunger, Arbeitslosigkeit
und Obdachlosigkeit, zur Herstellung demokratischer Rechte
und Freiheiten, zur Enteignung von Nazifunktionären, Kriegsverbrechern
und Großgrundbesitzern und zur Übergabe aller Betriebe, die öffentlichen
Bedürfnissen dienen, an die Selbstverwaltungsorgane.
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1187, 10f. |
die Schuld des ... Volkes am Krieg - Vgl. Eggert (1967), S. 183, über die Rede
Willi Bredels in Stralsund am 24.5.1945: »Bredel hob die Mitschuld des deutschen
Volkes an dem Zusammenbruch hervor, nahm aber davon die Konzentrationslagerhäftlinge
seit 1933 aus«; vgl. auch ebd., S. 186, die Themenliste für
den Block der Antifaschisten: »1. Nicht nur Hitler, sondern das ganze deutsche
Volk in seiner Gesamtheit ist schuld am Kriege«.
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1187, 13-15 |
Ende Juni hatte ... August fast achttausend - In Mecklenburg-Vorpommern betrugen
die Mitgliederzahlen der KPD am 30.6.1945: 935, am 31.7.1945:
3.193, am 31.8.1945: 7.975, am 30.9.1945: 16.225; vgl. Eggert (1967), S. 191;
Krüger/Finn (1991), S. 34.
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1187, 28f. |
as dei Kuckuck bi sin Gesang - (nd.) wie der Kuckuck bei seinem Gesang.
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1187, 30-37 |
Gestern gegen Mittag ... für ein Quatsch - Vgl. den Artikel »Kosygin In Prague
On Surprise Visit« der NYT vom 18.5.1968: »In a move that was startling in
a Communist country, Miss Duna Marklickova, a fashionably turned out brunette
in a powder-blue shirt, thrust a microphone in General Yepishew’s face
and asked her question. She wanted to know whether reports in the French
newspaper Le Monde, that General Yepishew had told the Soviet party’s Central
Committee that the Soviet Army stood ready to move in response to a
call from Prague for help, were accurate.General Yepishew, a short, plump man
wearing many medals, seemed taken aback by Miss Marlickova’s insistent
questioning as she followed him through the crowd of military officers on his
way to the airport lounge. Finally he turned to her and, with a slight smile,
said in Russian This is a stupid thing.«; vgl. auch DER SPIEGEL 27.5.1968,
S. 126; s.K. 1110, 26-1111, 28.
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1187, 30f. |
General Alexej A. Yepishew - s.K. 1110, 29.
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