22. Mai 1968
1203, 20-22 Die New York ... Bett seiner Nation - Vgl. den Kommentar »Challenge to de Gaulle« der NYT vom 22.5.1968, der den Streik mit politischen und ökonomischen Ursachen erklärt: »French workers [...] are fed up with authoritarian rule after a decade of monarchical paternalism. [...] Two years of stagnation [...] have slowed down the rise in living standards, reduced housing construction and lifted unemployment to record levels«; s.K. 1191, 18-20; 1191, 20; de Gaulle: s.K. 90, 10.

1203, 22-32 Umfassend will sie ... Sprache noch nicht - Vgl. den Artikel »Key U.S. Bases Shelled By Foe« der NYT vom 22.5.1968: »American forces use the term ‹light› to define damage or casualties that do not affect a unit’s capability to carry out its mission. Moderate losses or damages mean that the unit’s capability has been impaired, and heavy losses or damages mean that the unit can no longer perform its designated function.
More than 3,000 men are stationed at each of the three major installations that were targets of the latest attacks. Using the military scale, each installation could have lost 100 men and still report light casualties.«

1203, 33-
1204, 11
Am vorigen Dienstag ... das zum Schießen - Die DDR hatte im Aller-Knie zwischen Saalsdorf und Bahrdorf verschiedene nicht zusammenhängende Gebiete entlang der in einer Zickzacklinie verlaufenden Zonengrenze beansprucht. Nachdem der Zonengrenzraum durch westdt. Grenzschutz und brit. Truppen verstärkt worden war, ließ die DDR von ihrem Vorhaben ab; vgl. »Braunschweiger Zeitung« vom 13.5.1968.
Die NYT vom 22.5.1968 gibt die Erklärung des westdt. Bürgermeisters der betroffenen Gemeinde Bahrendorf wieder, daß wohl keine gewaltsame Landnahme ganz in der Nähe des VW-Werkes bei Wolfsburg beabsichtigt gewesen sei, sondern es sich eher um eine Abschreckungskampagne gehandelt habe. Auch seien mehrfach Explosionen zu hören gewesen, mit denen Zugänge durch die östlichen Minenfelder gesprengt worden seien. »‹The Russians can err, too,› an East German colonel conceded after West German farmers had protested that it was, after all, the Russians who drew the demarcation line with British help after World War II. But Mayor Scherfise thinks that, more often than not, the line was drawn wrongly not out of error but in return for a gold watch or a few bottles of schnapps. ‹In these tumultuous days after the war, anything was possible,› Mr. Scherfise said. He recalled that Soviet officers and some Englishmen could be bribed to leave intact the family lots that straddled the old Prussian-Brunswick border. ‹After the deal was done,› Mr. Scherfise recalled, ‹the signatories would retire to the local tavern and draw the fateful line on a beer coaster or a cigarette case - and that’s the way it should remain, too.›«

1203, 34 Wolfsburg - Stadt nordöstlich von Braunschweig, vor allem bekannt durch das Volkswagen-Werk.

1204, 30f. auch noch den ... der Kommandantur trugen - In Stralsund waren bei der Volkszählung den Haushaltsvorständen Bescheinigungen ausgestellt worden, zu denen Major Tscherkassow zwei Wochen später am 1.6.1945 die Anweisung gab: Sie »erlangen volle Gültigkeit als Ausweis erst durch Abstempelung seitens der Besatzungsbehörde«; vgl. Eggert (1967), S. 214.

1205, 13-18 drohend verbot Pontij ... sparsam mit Genehmigungen - Vgl. Eggert (1967), S. 70f.: »Die Frage der Einbürgerung brachte die Stadtverwaltung am 17. Juli zu dem Beschluß, sie nur auf wenige Fälle zu beschränken. [...] Obwohl am 8. August 1945 die Landesregierung den Erlaß herausgegeben hatte, daß die Flüchtlinge wie die ortsansässigen Einwohner zu behandeln seien, erklärte Bürgermeister Frost, daß für Stralsund noch Einbürgerungsanträge nach den bisher erlassenen Vorschriften gestellt werden müßten.«

1205, 26-31 Ende August verfügte ... aus der Stadt - Zur erneuten Zählung der Stralsunder Einwohner vom 29.7.-1.8.1945 hieß es: »2. Zur Neueintragung erscheinen die Familienhäupter mit den Kennkarten und sämtlichen Papieren der übrigen Familienmitglieder. 3. Alle diejenigen, die sich nicht neu eintragen lassen, werden zur Verantwortung gezogen und zwar bis zur Verhaftung und Ausweisung aus der Stadt«; vgl. Eggert (1967), S. 233f.

1205, 31-34 In der gleichen ... mit den Kriegsgesetzen - Die Anordnung des Oberbürgermeisters von Stralsund vom 28.7.1945 befahl Registrierung für »alle lebenden Personen des höheren Offiziersstandes der früheren deutschen Armee vom Majorsrang an und im Range aufwärts, ebenso alle Konstrukteure, Erfinder, leitenden und beauftragten Personen des Rüstungskommandos und der Rüstungsinspektion, ferner wissenschaftliche Mitarbeiter, die bei der Kriegsindustrie, dem Rüstungsausbau und der Rüstungsverwaltung beschäftigt waren«; vgl. Eggert (1967) S. 234, auch ebd., S. 209, 213.

1205, 35 Ic - s.K. 892, 7.

1206, 3-8 lag es am ... Haft wie Geldstrafe - Der Präsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern hatte eine allgemeine Berufserhebung für den 27.-30.8.1945 angeordnet, allerdings für Personen unter 60 bzw. 55 Jahren; vgl. Eggert (1967), S. 247: [Es] »ist im Lande Mecklenburg-Vorpommern eine allgemeine Berufserhebung aller Personen der nachfolgenden Altersklassen durchzuführen: 1. Alle männlichen Personen, die in den Jahren 1885 bis 1931 geboren sind. Fachkräfte mit Hochschulbildung auch der Geburtsjahre vor 1885.
2. Alle weiblichen Personen, die in den Jahren 1890 bis 1930 geboren sind. Fachkräfte mit Hochschulbildung auch der Geburtsjahre vor 1890. [...]
Wer das Erhebungsblatt gar nicht oder nicht pünktlich abliefert, hat mit Sperre seiner Lebensmittelkarten zu rechnen und kann außerdem schwer bestraft werden.«

1206, 25-32 Amtlich durfte nicht ... nicht mehr zugelassen - Eine Verordnung des Präsidenten der Provinz Sachsen vom 23.8.1945 verbietet den Ausdruck »Flüchtling«, der durch »Umsiedler« zu ersetzen sei. Auf Veranlassung der SMAD verordnete die Zentralverwaltung für Umsiedler dies in einem Rundschreiben vom 2.10.1945 für alle Ländern der SBZ; vgl. SBZ (1956), S. 23; Broszat/Weber (1990), S. 242.

1207, 1f. Seit dem ersten ... Kinder endlich beschäftigt - In Stralsund forderten ein Kommandanturbefehl vom 2.5.1945 und eine Bekanntmachung des Oberbürgermeisters vom 19.9.1945 die Kinder auf, sich für den Schulbeginn am 1.10.1945 anzumelden: »Der Unterricht für alle Schulen der Stadt Stralsund beginnt am Montag, dem 1. Oktober 1945, vormittags 9 Uhr«; vgl. Eggert (1967), S. 174f., 209, 248f.

1207, 9 Lyzeumsklasse - s.K. 895, 27.

1207, 15f. Cresspahl bezog im ... 20 Mark Wohnungsgeld - Nach der Besoldungsregelung für Beamte und Angestellte des Landes Mecklenburg-Vorpommern vom 26.7.1945 sah die niedrigste Vergütungsgruppe RM 150 und RM 30 Wohnungsgeld vor, bei einer als möglich vorgesehenen Kürzung von 6%; vgl. Eggert (1967), S. 77.

1207, 23-25 Mochte er nun ... gegen die Dieberei - In Stralsund mußten vom 15.-20.10.1945 alle Fahrräder registriert werden; die Überschrift der dazugehörigen Bekanntmachung lautete: »Betrifft: Registrierung der Fahrräder«; vgl. Eggert (1967), S. 252.

1207, 28f. auf Abschnitt 10 ... Zuteilung Salz gegeben - Auf jene Abschnitte der Lebensmittelkarten, die nur den Aufdruck »Lebensmittel« trugen, wurde zugeteilt, was gerade vorhanden war. Nach den »Lebensmittelkarten für Selbstversorger gültig vom 1.10. bis 31.10.1945« der Provinz Mark Brandenburg gab es 500g Salz auf Abschnitt 85, die »Grundkarte« für den gleichen Zeitraum teilte 500g Salz auf Abschnitt 6 zu; s.K. 1196, 11.

1207, 31f. jene durch und durch verluderten Engländer - s.K. 675, 10.

1207, 33 Kraftwerk Herrenwyk - s.K. 31, 26f.

1207, 35-37 die letzten Reservereifen ... Friedenspreisen getröstet worden - Eine Stralsunder Verordnung verlangte die Ablieferung aller Fahrzeuge und Ersatzteile, einschließlich Reifen und Schläuche, bis zum 15.11.1945 »gegen eine angemessene Entschädigung unter Zugrundelegung des am 1. April 1945 gesetzlich gültigen Preises«; vgl. Eggert (1967), S. 257f.

1208, 1-4 Als Mitte Oktober ... des Herrn Stadtkommandanten - Am 1.10.1945 erließ der Oberbürgermeister von Stralsund eine Polizeiverordnung, in der es hieß: »Auf Grund des Polizeiverwaltungsgesetzes vom 1. Juni 1931 wird für den Stadtbezirk Stralsund mit Genehmigung des Stadtkommandanten folgende Polizeiordnung erlassen: §1 Zur Bekämpfung der Geschlechtskrankheiten haben sich alle männlichen und weiblichen Personen im Alter von 16 bis 50 Jahren ärztlich untersuchen zu lassen«; vgl. Eggert (1967), S. 250f.; s. 1614, 2f.

1208, 5-8 Es kamen ältere ... Bürgermeister von Jerichow - s.K. 140, 7-13.

1208, 10-15 hielt nicht mehr ... Unterschrift wie früher - In der Verfügung des Stralsunder Oberbürgermeisters vom 27.7.1945 heißt es: »Alle oben erwähnten Organisationen, Unternehmungen und Privatleute sind verpflichtet, ihren Tageskassenerlös täglich auf ihr Konto bei der Stadtbank einzuzahlen.
Alle Konteneigentümer haben das Recht, über ihr Konto zur Verrechnung oder zur Abdeckung ihrer Betriebsausgaben frei zu verfügen.
Die Kasse der Stadtbank wird die Operationen der Geldannahme täglich von 10 bis 22 Uhr mit Ausnahme der Sonntage durchführen«; vgl. Eggert (1967), S. 233; vgl. ebd., S. 241.

1208, 10 Raiffeisenkasse - s.K. 31, 7f.

1208, 24-36 Pontij erließ durch ... Amt als Bürgermeister - Im Befehl Nr. 6 des Militärkommandanten Oberst Sidorow vom 1. September 1945 erschien die Nachricht: »Im Interesse der Festigung der städtischen Selbstverwaltung und der Erhöhung der Arbeitsleistung in der städtischen Wirtschaft und zur Einführung einer strafferen Ordnung in der Stadt befehle ich: Der Oberbürgermeister der Stadt Stralsund, Otto Kortüm, wird mit dem 27. August 1945 von seinem Amt als Oberbürgermeister befreit«; vgl. Eggert (1967), S. 247; vgl. ebd., S. 88.