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Seite/Zeile(n)
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Datum/Text
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12. Juni 1968 |
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1340, 24- 1341, 8 |
Die Sowjetunion hat ... gleich davon schreiben - Vgl. den Artikel »Prague
Cautions Allies On Press« der NYT vom 12.6.1968: »Moscow protested yesterday
against a report in Lidova Democracie, based on an article in The New
York Times, that a Soviet general had approved the issuance of a diplomatic
passport to Maj. Gen. Jan Sejna, which made possible the Czechoslovak general’s
defection to the United States last February.« In der NYT vom 2.6. und
in »Lidova Demokracie« vom 5.6.1968 wurde berichtet, daß der tschechos.
General Jan Šejna, enger Freund Novotnýs und bedeutender Geheimnisträger,
am 25.2.1968 mit einem Diplomatenpaß, bewilligt vom sowj. General
Aleksej Schdanow, in den USA um politisches Asyl gebeten habe. Die
UdSSR sandte einen diplomatischen Protest an die Moskauer tschechos. Botschaft,
solche Veröffentlichungen zu unterlassen, da sie den tschechos.-sowj.
Beziehungen schadeten; s.K. 831, 1-11.
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1340, 28 |
Heiligen Novotný - Anspielung auf Novotnýs (s.K. 523, 9f.) Vornamen und
den Heiligen Antonius (um 250-356).
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1341, 2 |
Lidova Demokracie - (tschech.) Volksdemokratie, tschechos. Tageszeitung, hg.
von der Tschechoslowakischen Volkspartei.
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1341, 2 |
es geht übers Bohnenlied - s.K. 944, 24.
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1341, 12 |
der hält die Wahrheit für konkret - Anspielung auf die oft wiederholte Formulierung
Lenins aus seiner Schrift »Ein Schritt vorwärts, zwei Schritte zurück«:
»Eine abstrakte Wahrheit gibt es nicht, die Wahrheit ist immer konkret.« Lenin
bezeichnete den Satz als »Hauptgrundsatz der Dialektik«, Brecht hatte ihn als
Wandspruch in seinem Arbeitszimmer angebracht; vgl. Lenin (1970), Bd. 7,
S. 417; auch: ebd., S. 484.
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1342, 14 |
Wassertonnengeschichte - s. 62, 15f.
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1343, 3f. |
N.S.-Sonderführer - Sonderführer übten eine Funktion in der Wehrmacht aus,
nicht in der Partei; s.K. 910, 32.
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1343, 24 |
Kasernenviertel Barbarastraße - Güstrow war Garnisonsstadt, hier lag das Holsteinische
Feldartillerie-Regiment Nr. 24, Cresspahls Regiment. Die Kasernen
befanden sich beiderseits der Barbarastraße, der späteren Neukruger
Straße, die nach Osten aus der Stadt führt. Die Heilige Barbara ist die Schutzheilige
der Artillerie. Vgl. HNJ, S. 26: »Die Kasernen in Güstrow habe ich ohne
Absicht, ohne Ahnung gesehen, tiefrot glänzende Ziegelblocks hinter niedrigen
Mauern mit Zierkronen, ein Karree zwischen Friedhof und Barbarastrasse«;
s.K. 200, 33f.;
1723, 8;
s. 1434, 38f.; 1570, 26; 1616, 11; 1728, 38f.
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1343, 26f. |
Hotel Stadt Hamburg - s.K. 32, 5.
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1344, 6f. |
Even if I say so myself - (engl.) Wenn selbst ich das sage.
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1344, 9 |
hinter sich, - Von Johnson wurde das Komma in seinem Exemplar in einen
Doppelpunkt geändert; seit der Taschenbuchausgabe berücksichtigt.
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1345, 37f. |
Wo büssu denn ... denn, min Häuneken - (nd.) Wo bist du denn, wo bist du
denn, mein Hühnchen?; s. 1868, 32-34.
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1346, 11 |
Erbgroßherzog - s.K. 32, 5.
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1346, 13 |
Gymnasium - s.K. 413, 27.
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1346, 18 |
mecklenburgischen Reichsstatthalters - s.K. 360, 31.
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1346, 39 |
faux pas - (frz.) Fehltritt, Verstoß gegen Sitten und Gebräuche im gesellschaftlichen
Umgang.
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1347, 13 |
Dom Offizerov - (russ.) Haus der Offiziere; im Roman das frühere
Hotel »Erbgroßherzog«; s.K. 32, 5.
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1348, 2 |
Demontage - Obwohl der Umfang der Reparationen erst mit dem Industriebeschränkungsplan
vom März 1946 von den Alliierten festgelegt wurde, führte
die UdSSR bereits vorher in ihrer Zone umfangreiche Demontagen durch,
über deren Abrechnung nichts bekannt ist. Nach Schätzung westlicher Experten
wurden von 1945-53, dem Ende der offiziellen Reparationsleistungen
an die UdSSR, folgende Werte entnommen:
1. Beuteaktionen: Sach- und Kunstwerte aus öffentlichem und Privatbesitz,
Banknoten: 8 Mrd. Mark.
2. Demontagen von Industriebetrieben der Kriegs- und Friedenswirtschaft
(u.a. 82% der Walzwerke, 80% der eisenschaffenden Industrie, 45% der Zementindustrie
im Vergleich zu 1936). Der Abbau der zweiten Gleise auf sämtlichen
Eisenbahnstrecken begann im Juli 1945, einzelne Nebenstrecken wurden
gänzlich abgebaut. Gesamtwert: 5 Mrd. Mark.
3. Ausgabe von Besatzungsgeld: Mit etwa 9 Mrd. Mark wurden vor allem
sowj. Handelsgesellschaften und der Uranbergbau finanziert.
4. Beschlagnahme als SAG-Betriebe: 213 Betriebe wurden 1946 als Sowj.
Aktiengesellschaften beschlagnahmt, deren Ausrüstung teilweise vor dem späteren
Rückkauf durch die DDR demontiert wurde. Rückkaufspreis: 2,55
Mrd. Mark.
5. Lieferungen aus der laufenden Produktion (im Widerspruch zum Potsdamer
Abkommen): als direkte Reparationen und als Lieferungen an SAG-Betriebe,
die Rote Armee und sowj. Handelsgesellschaften sowie Exporte, die
zu den Preisen von 1944 bezahlt wurden. Geschätzter Warenwert: 34,7 Mrd.
Mark.
6. Subventionen für direkte und indirekte Reparationslieferungen und Nebenkosten
(Transport, Versicherungen): 6,15 Mrd. Mark.
Insgesamt wird die erbrachte Leistung auf 66,4 Mrd. Mark geschätzt, ungerechnet
der 16 Mrd. Mark Besatzungskosten bis 1953. Bei einem Dollarkurs
von 4,20 Mark betrugen die Gesamtkosten $15,8 Mrd. - $10 Mrd. hatte
die UdSSR auf der Konferenz von Jalta gefordert, der Geschichtsschreibung
der DDR zufolge wurden davon $5,7 Mrd. erlassen; s.K. 1211, 26;
1353, 11-14;
1398, 14;
1429, 13-17;
s. 1372, 6; 1377, 20-33; 1381, 16-21f.;
1398, 12; 1416, 31-36; 1417, 9-17; 1418, 7.
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1349, 4 |
schwanke Leiter - Druckfehler in allen Ausgaben, richtig: schwankende Leiter.
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1349, 30- 1350, 4 |
Die ostdeutschen Kommunisten ... sie nicht angehen - Vgl. den Artikel »East Germans
Set Near Berlin Curbs« der NYT vom 12.6.1968: »East Germany introduced
a set of traffic regulations today requiring West Germans traveling
to and from West Berlin to obtain transit visas to cross East German territory.
In addition, effectively July 1, special transport taxes for trucks, buses and barges
on the Berlin run will be increased. All travelers will have to pay fees for
their visas.
East German officials said the new regulations were in retaliation for emergency
laws recently passed by the West German parliament. [...] The East
German regulations are the latest move by the regime to stress its sovereignty
and underline its contention that Berlin is not part of West Germany.
The moves against the city’s lifeline were seen in part as an attempt by the
East Germans to increase revenues. East Germany has been reported to be in
need of considerable hard currency to buy macinery [sic] and equipment.«
Bislang hatten Bundesbürger nur ihre Ausweise vorzeigen müssen. Die Gebühren
für private PKW lagen zwischen 5 und 20 DM, die für LKW und
Schiffe begannen bei 800 DM. Notstandsgesetze: s.K. 1138, 22.
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