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Seite/Zeile(n)
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Datum/Text
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21. Oktober 1967 |
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201, 15 |
21. Oktober, 9167 - Druckfehler in allen Ausgaben.
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201, 16-20 |
Ein westlicher Korrespondent ... als normal beschrieben - Vgl. den Artikel »Haiphong
Damage is Termed Heavy« der NYT vom 21.10.1967: »The United
States air assaults on transport facilities inland from Haiphong docks has
caused enormous damage to the city and its outskirts since it began 50 days
ago. [...] A correspondent who witnessed three raids, seven bombing waves,
eight alerts and numerous isolated flights over the area Wednesday was told
that the day was normal.«
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201, 17 |
Haiphong (Viet Nam) - Von den Franzosen gegr. Industrie- und Hafenstadt am
Golf von Tonkin; drittgrößte Stadt Vietnams. Während des Vietnamkriegs
stark bombardiert.
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201, 20f. |
Zehntausende Chinesen arbeiten ... ihrem eigenen Land - Nach dem Artikel »Hanoi
Is Termed Adamant on Terms for Talks« der NYT vom 21.10.1967 konnten
die Transportwege trotz der Luftangriffe auf Haiphong und Straßen und
Brücken der Umgebung fast normal genutzt werden: »The rail link with
China is still functioning, although service is occasionally halted for a day or
two. Tens of thousands of Chinese are working along this line and elsewhere,
keeping rail and road communications open and repairing bridges.«
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201, 22-24 |
Die New York Times ... Pentagon besetzt werden - Vgl. den Artikel »Thousands
Reach Capitol To Protest Vietnam War« der NYT vom 21.10.1967: »Late tonight
the route march from the staging area at the Lincoln Memorial to the
Pentagon was in dispute. [...]
They [die Organisatoren des Marsches] said the assigned route known as
Boundary Channel Drive was the least desirable of three possibilities under
the best conditions, and that construction, excavations, and fencing created a
bottleneck and safety hazards. The march leaders preferred Washington Boulevard
or Jefferson Davis Highway. [...]
These members [des Organisationskomitees der Protestgruppe] warned explicitly
that there will be serious attempts by some of our people to reach the
Pentagon steps - an area forbidden [sic] the demonstrators in the permit.«
Am 21.10.1967 gab eine Gruppe von bekannten Bürgern, unter ihnen Dr.
Benjamin Spock (s.K. 836, 14), Marcus Raskin, Mitchell Goodman, Michael
Ferber und der Pfarrer William Sloane Coffin, im Justizministerium in Washington
D.C. ein Paket mit über 1000 Einberufungsbescheiden ab. Bei der
am selben Tag stattfindenden Demonstration gegen den Vietnamkrieg vor
dem Pentagon, an der ca. 100.000 Menschen teilnahmen, kam es zu erheblichen
Auseinandersetzungen mit Militärpolizei und US-Truppen; vgl. auch
DER SPIEGEL 30.10.1967, S. 143f.; s.K. 194, 16-19;
206, 30-207, 33.
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201, 24 |
Pentagon - s.K. 24, 17.
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201, 24-26 |
Protestaktionen werden erwartet ... Bonn und Kopenhagen - Vgl. den Artikel »Protests
Abroad To Back U.S. Rally« der NYT vom 21.10.1967.
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201, 26-35 |
In Mississippi wurden ... New York Times - Die Ermordeten Michael Schwerner (24), ein weißer Sozialarbeiter,
Andrew Goodman (20), ein weißer Student, und James Earl Chaney (21), ein schwarzer Stukkateur, seit 1963 Mitglied der Bürgerrechtsgruppe »Congress of Racial Equality«, waren im Rahmen der Kampagne »Freedom Summer« 1964 in den Osten Mississippis gekommen, um Schwarze zur Wahl zu registrieren. Um die Bügerrechtler in eine Falle zu locken, brannten Rassisten im Juni 1964 die einer farbigen Gemeinde gehörende Mount-Zion Kirche ab. Hilfssheriff und Klan-Mitglied Price hielt die drei wegen Geschwindigkeitsübertretung stundenlang eingesperrt. Klan-Mitglieder überfielen die drei nach ihrer Freilassung an der Landstraße 515, unweit der Abzweigung vom Highway 19. Die zwei weißen jüd. New Yorker wurden am 21. Juni 1964 erschossen, Chaney bestialisch zu Tode mißhandelt. Die vergrabenen Leichen wurden erst nach 44 Tagen gefunden. In einem Prozeß wegen Verschwörung (conspiracy) vor dem Bundesgericht sprach die Jury, die ausschließlich aus Weißen bestand, von den 19 (nach anderen Quellen 18, auch 21) Angeklagten neun frei, sieben erhielten moderate Haftstrafen, über drei, darunter Edgar Ray Killen, konnte keine Übereinstimmung erreicht werden.
Vgl. den Artikel »Mississippi Jury Convicts 7 of 18 In Rights Killings«
der NYT vom 21.10.1967: »A Federal Court jury of white Mississippians
convicted seven men today for participating in a Ku Klux Klan conspiracy to
murder three young civil rights workers in 1964.
Guilty verdicts were returned against Cecil R. Price, 29 years old, the chief
deputy sheriff of Neshoba County [...].
Two of those convicted [...] were [...] jailed without bond. [...] The five
other men were continued in $ 5,000 personal bonds and released. [...]
They [die drei Bürgerrechtler] disappeared June 21, 1964, after driving to
Neshoba County from Meridian to investigate the burning of a negro church.
Price arrested them and placed them in the county jail that afternoon. [...]
The Government found that Price held the three until a Klan lynching
party could be assembled, then released them, recaptured them on the highway
and turned them over to the gunmen for execution.
The bodies were found Aug. 4, 1964, buried about 15 feet beneath the earthen
dam of a small farm pond in Neshoba County. Prosecution witnesses told
how the three had been buried in a common grave and covered with the aid
of a bulldozer.« Als Ergänzung zu diesem Artikel finden sich auf Seite 18 Fotos
und knappe Lebensläufe der sieben Verurteilten. Die Ereignisse bildeten den Hintergrund des Films »Mississippi Burning« von 1988.
Nachdem der ehemalige Klanführer Sam Bowers in einem Interview preisgab, daß der eigentlich Verantwortliche nicht bestraft worden sei, konnte im April 2005 der Sägewerksbetreiber und Baptistenprediger Edgar Ray Killen als mutmaßlicher Auftraggeber der Morde am Neshoba County Court angeklagt werden. Er wurde des dreifachen Totschlags schuldig befunden, da ihm eine direkte Beteiligung an den Morden nicht nachgewiesen werden konnte, und am 23.6.2005 zur Höchststrafe von 60 Jahren (drei mal 20) Gefängnis verurteilt; s.K. 1128, 34f.
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201, 30 |
Ku Klux Klan - 1866 gegr., besonders in den Südstaaten verbreitete Geheimgesellschaft,
deren Kennzeichen Flammenkreuze und schwarze, später
weiße Kutten und spitze Kapuzen waren; 1871 durch den Ku-Klux-Klan-Act
verboten, 1915 wiederbegründet; mit Terror und Gewalt (über 3.600 Fälle von
Lynchjustiz zwischen 1884 und 1917) für die »white supremacy« (weiße Vorherrschaft)
kämpfende Vereinigung, der zeitweilig bis zu fünf Mio. Amerikaner
angehörten; agitierte in den sechziger Jahren vornehmlich gegen die
Rassenintegration; s. 316, 12f.
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201, 36 |
Sonnabend, Tag der South Ferry - s.K. 90,25.
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202, 2-7 |
am 3. März 1933 ... Lützowstraße in Berlin - Für Ernst Thälmann war eine illegale
Unterkunft außerhalb Berlins gefunden worden, von der er am 5.3.1933
ins Ausland gebracht werden sollte. Wegen der zahlreichen Kontrollen auf den Straßen nach dem Reichstagsbrand wagte man nicht, Thälmann von seinem Versteck in der Lützower Straße 9 dorthin zu bringen. Ein Laubennachbar seiner Wirtsleute denunzierte ihn bei der Polizei, und er wurde am 3.3.1933 in der Lützowstraße verhaftet, kam am 23.3.1933 ins Untersuchungsgefängnis Alt-Moabit und wurde
mehrfach im Columbia-Haus gefoltert; vgl. Heer (1975), S. 119; s.K. 198, 4.
Thälmann wird an Gesines Geburtstag verhaftet, von Cresspahls Sterben wird am Todestag Thälmanns erzählt; s.K. 891, 30; s. 1875, 13-28.
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203, 6 |
Comptoir - (frz.) Kontor; s. VI, 38; 1047, 29; 1123, 28f.; 1409, 4.
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203, 32 |
Mudding - (nd.) Kose- und Verkleinerungsform von Mutter.
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203, 35-38 |
Edith brachte ihre ... hinterlassen. Ausgerechnet Edith - s. 209, 31-34.
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204, 11 |
Rotspon - s.K. 71, 25.
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204, 13 |
Doktor Berling - U. Neumann entdeckte in dem Arzt mehrere nach dem "Puzzle-Prinzip" zusammengefügte Parallelen zu dem Hofrat Behrens aus Thomas Manns »Zauberberg«. Es besteht ein gewisser Gleichklang im Namen, auch erhalten beide keinen Vornamen (eine »Anmerkung zur Person«, s. 1707, 8). Sie treten vor ihren Patienten jovial bis forsch auf (s.K. 204, 15), beide haben ihre Frauen verloren. Sie gleichen sich nicht nur äußerlich, so in Größe (s.K. 510, 23f.) und den markanten blauen Äderchen in den Backen (s.K. 510, 21f.), beide neigen zur Schwermut (s.K. 524, 28f.; 1000, 20f.) und vertreten politisch eine deutschnationale Haltung (s.K. 524, 37-525, 1). Beide werden mit dem Teufel verglichen (s.K. 510, 21f.; 1000, 20f.;) vgl. Neumann U. (2006), S. 57-68.
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204, 15 |
Na, alter Schwede - Freundschaftliche Anrede; seit dem 17. Jh. gebräuchlich,
damals bezogen auf die vom Großen Kurfürsten für seine Armee angeworbenen
altgedienten schwed. Soldaten. Nach U. Neumann Anspielung auf den Hofrat Behrens in Thomas Manns »Zauberberg«: »Castorp, alter Schwede«, Mann (1974), III, S. 868; vgl. Neumann, U. (2006), S. 57f.; s.K. 204 ,13; s. 353, 35; 513, 5-9; 524, 31; 525, 13f.
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205, 20 |
Stahlhelm - s.K. 70, 12.
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205, 26-37 |
und der Gesang ... es nicht liefern - Anfang eines 1820 geschriebenen Liedes
von Ferdinand Maßmann (15.8.1797-2.8.1874), Germanist, Schüler Jahns,
Mitbegründer des dt. Turnsports, der 1817 als Burschenschaftler am Wartburgfest
teilnahm. Nach 1945 in Rundfunksendern der westlichen Besatzungszonen
zum Sendeschluß anstelle der Nationalhymne gespielt:
Ich hab mich ergeben
Mit Herz und mit Hand
Dir Land voll Lieb’ und Leben
Mein deutsches [sic] Vaterland.
Mein Herz ist entglommen,
Dir treu zugewandt,
Du Land der Frei’n und Frommen,
Du herrlich Herrmannsland!
Will halten und glauben
An Gott fromm und frei!
Will, Vaterland, dir bleiben
Auf ewig fest und treu!
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205, 34f. |
Owright - Lautsprachliche Schreibung von all right (engl.): in Ordnung.
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205, 35f. |
Wir werden uns ... Stein, kein Bein - Anspielung auf das Gelübde des Liedes
und die Redensart »Stein und Bein schwören«, die auf den mittelalterlichen
Brauch, auf den steinernen Altar und die Reliquien der Heiligen zu
schwören, zurückgeht; s. 1677, 4.
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206, 22 |
Welcome a Stranger - (engl.) übersetzt im Text 206, 25f.; s.K. 169, 2-17.
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