07. April 1968
962, 24 Unruhen in Washington - Nach der Ermordung Martin Luther Kings brachen in vielen amerik. Städten Unruhen aus. Die NYT veröffentlichte eine Fotoserie aus Washington, die Unterschriften der zwei erwähnten Fotos lauteten: »In Northwest Area of Washington smoke rises from burning buildings on Seventh Street obscuring White House [...]« und »Buildings burned in the night are smoking ruins [...]«. Andere Aufnahmen zeigten geplünderte Geschäfte; vgl. NYT 7.4.1968.

962, 33 Lyzeum zu Gneez - s.K. 895, 27.

963, 9 V-2-Raketen - V1 (Fi 103): mit einer Katapultschleuder gestartete Flügelbombe von 850 kg Sprengladung; V2 (A 4): ballistische Flüssigkeitsrakete mit einer Sprengladung von 975 kg; großer propagandistischer Aufwand begleitete den Einsatz dieser Waffen, um den Eindruck zu erwecken, damit eine Wende des Krieges herbeiführen zu können. Die V 1 wurde oft von Flak und Jägern abgeschossen, gegen die V 2 gab es keine Abwehrmöglichkeiten, weshalb die Briten versuchten, sämtliche Abschußbasen durch Bombardements zu zerstören; s.K. 671, 37; 1416, 28; 1416, 34f.

964, 2 Jungmädelbund - s.K. 159, 27; 164, 33.

964, 5 Nè. Nu nich mihr, Gesine - (nd.) Nein. Nun nicht mehr, Gesine.

964, 21-24 Hamburg, Lübeck, Bre-men ... he nich mütt - (nd.)     Hamburg, Lübeck, Bre-men,
    die brauchen sich nicht zu schä-men;
    Jerichow ist viel zu klein:
    da scheißt kein Teufel, wenn er nicht muß-.
Johnsons Vorlage ist das »Laternenlied«; vgl. Wossidlo (1931), Bd. 4, S. 96, Nr. 641a.
    Hamburg, Lübeck, Bremen,
    Ich brauch mich nicht zu schämen.
    Meine Laterne ist hübsch und fein,
    Darum geh ich ganz allein.
    Ganz allein ist ungesund,
    Meine Laterne ist kugelrund.
Johnsons Kontamination impliziert eine Anspielung auf den Spruch »Der Teufel scheißt immer auf den größten Haufen«.

965, 7 Helmuth Felmy - Hellmuth [sic] Felmy (28.5.1885-14.12.1965), dt. Fliegeroffizier; übernahm bei der Neugliederung der Luftwaffe am 4.2.1938 als Generalleutnant den Befehl über die Luftwaffengruppe 2 (Braunschweig). Nachdem am 10.1.1940 bei Mechelen ein Kurierflugzeug mit geheimen Einsatzbefehlen für den Angriff auf Belgien in belgische Hände gefallen war und die Invasion verschoben werden mußte, wurde er zwei Tage später von Hitler entlassen. Im Mai 1941 wieder aktiviert, war er bis zum Kriegsende in hohen Kommandostellungen in Griechenland und Jugoslawien. Im Prozeß gegen die Südostgeneräle wurde er in Nürnberg 1948 zu 15 Jahren Haft verurteilt, im Dezember 1951 freigelassen.

965, 36f. Gräfinnenwald - s.K. 34, 8.

966, 2 Kampfgeschwader - s.K. 857, 27f.

966, 10f. Der letzte Tag … 1940 veranstaltet worden - Auf der Erprobungsstelle Tarnewitz wurde im Frühjahr 1940 ein »Tag der offenen Tür« organisiert; vgl. Rätzke (2004), S. 51-53.

966, 24-33 Über die Nacht ... britischen Terroristen entgegen - Am 28.3.1942 wurde der »Tag der Wehrmacht« begangen. Im Bericht der »Güstrower Tageszeitung« vom 30.3.1942 sind weder das Zitat noch die erwähnten Aktivitäten enthalten. Zu diesen stets an einem Sonntag im März stattfindenden Propagandaveranstaltungen konnte die Bevölkerung militärische Einrichtungen und Vorführungen der jeweiligen Truppenteile besichtigen. Eine Vorlage für die Episode wurde nicht gefunden. In der Nacht vom 28. auf den 29.3.1942 bombardierten brit. Flugzeuge Lübeck.

966, 35 Hermann Göring-Schule - s.K. 895, 17f.

966, 36f. eines Eichenlaubträgers - Träger des Eisernen Kreuzes mit den Zusätzen Ritterkreuz und Eichenlaub, eine besonders hohe militärische Auszeichnung, die am Hals getragen wurde.

966, 37 Hotel Erbgroßherzog - s.K. 32, 5.

967, 36 Luftwaffenerprobungsstelle Rechlin - s.K. 860, 14.

968, 1 Ribnitz - s.K. 9, 17.

968, 1f. Walther Bachmann-Flugzeugwerke A.G. - s.K. 946, 13.

968, 5-8 die heinckelschen Betriebsauslagerungen ... in Neustadt-Glewe, Rövershagen - »In Mecklenburg entstanden solch Außen- und Teillager [der KZ], u.a. in Barth, Fürstenberg, Krakow am See, Peenemünde/Karlshagen, bei Rechlin in den Dörfern Retzow und Vietzen, in Neubrandenburg, in Neustadt-Glewe, in Rövershagen [...]. Nach den großen Bombenangriffen auf Rostock im Jahre 1942 erfolgte auch eine Verlagerung des Heinkel-Konzerns [sic] in etwa 40 Mittel- und Kleinbetriebe. Überall kamen ausländische Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter zum Einsatz. Ungefähr 6000 KZ-Häftlinge arbeiteten 1944/45 in den mecklenburgischen Teilbetrieben des Heinkel-Konzerns unter den menschenunwürdigsten Bedingungen«, Der antifaschistische Widerstand (1970), S. 279f.

968, 5 heinckelschen - Druckfehler in allen Ausgaben; richtig: heinkelschen; Heinkel: s.K. 703, 14.

968, 7 Krakow - KZ-Außenkommando für die Heinkel Flugzeugwerke; vgl. Der antifaschistische Widerstand (1970), S. 279f.; s.K. 50, 17.

968, 7 Retzow bei Rechlin - Vom 1.1.1943 bis 7.5.1945 Außenkommando des KZ Ravensbrück für Frauen, die vorwiegend auf einem Flugplatz eingesetzt waren; s.K. 36, 12; Rechlin: s.K. 860, 14.

968, 7 Neustadt-Glewe - s.K. 36, 12; 919, 14.

968, 7f. Rövershagen - s.K. 955, 21-23.

968, 8 Reiherhorst bei Wöbbelin - Kleiner Ort westlich von Neustadt-Glewe. Vom 12.2.-2.5.1945 Außen- und Evakuierungslager des KZ Neuengamme mit etwa 12.000 Häftlingen, von denen 5.000 umkamen; vgl. Der antifaschistische Widerstand (1970), S. 299, 392f. (Fotos); s.K. 36, 12.

968, 8-11 Comthurey bei Alt-Strelitz ... S.S.-Obergruppenführers Oswald Pohl - »An der Bahnstation Alt-Strelitz befand sich z.B. das Lager Comthurey, in dem ungefähr 100 männliche und 40 weibliche Häftlinge untergebracht waren, die auf dem Gut des SS-Obergruppenführers Pohl arbeiten mußten«, Der antifaschistische Widerstand (1970), S. 279. Johnsons Quelle ist ungenau: In Comthurey gab es ein Außenlager des KZ Ravensbrück, die dort arbeiteten Frauen waren in Baracken, die Männer in Wohnwagen in Comthurey selbst untergebracht, zu dem 15 km entfernten Bahnhof Alt-Strelitz ist keine Verbindung bekannt.
Alt-Strelitz: s.K. 869, 11.
Oswald Pohl (30.6.1892-8.6.1951), SS-Obergruppenführer und General der Waffen-SS, Chef des Wirtschaftsverwaltungshauptamts der SS, dem seit April 1942 die Verwaltung der KZ und die Verwendung der Häftlinge für die Kriegswirtschaft unterstand; im 4. Kriegsverbrecherprozeß in Nürnberg am 3.11.1947 zum Tode verurteilt, 1951 in Landsberg hingerichtet; s.K. 36, 12.

968, 19 Konzertlager - Vgl. Klemperer (1996), S. 197: »[...] man war nicht im Konzentrationslager und noch nicht in dem vereinfachten und allgemeinüblichen KZ, sondern im ›Konzertlager‹«.

968, 27 Ic - s.K. 892, 7.

969, 26 Breslau - s.K. 676, 18.

969, 28 Läuten der Kirchenglocken - Johnson hat in seinem Exemplar am Satzende »zur Unzeit« angefügt.