04. April 1968
951, 24 Ribnitz - s.K. 9, 17.

951, 25 Saaler Bodden - s.K. 9, 22.

951, 30-32 Vel Kinner, vel ... inne Tasch steckt - (nd.) Viele Kinder, viel Segen: sagte der Küster. Als er den Taufschilling in die Tasche steckte. Nd. Redewendung; ein Kirchendiener bezog kein festes Einkommen.

952, 8 Leonia - s.K. 570, 33.

953, 7 die Küstenbatterien - s.K. 880, 32f.

953, 16 Büdnereien - s.K. 590, 8.

953, 17 Knicks - s.K. 880, 9.

953, 18 Dornenhaus - s.K. 884, 35.

953, 22 Grenzweg - s.K. 841, 10.

953, 23 Schleetzäune - (nd.) Schleet: aufgespaltete, dünne lange Holzstange; s. 1275, 13.

953, 25f. Durchbrechen des Meeres an dieser Stelle - Da kann von vielen Sturmfluten erzählt worden sein. Wo der heutige Grenzweg auf die Küste trifft, riß die See in der schweren Sturmflut von 1652 einen neuen Durchlauf zum Bodden; vgl. Schulz, F. (1996), S. 8, 48. -»1904 riß die Ostsee unterhalb des Darßes die Vordünen auf und brach in den Darß ein. 1913 erfolgte ein neuer Einbruch der See auf der Höhe des Ahrenshooper Holzes«, Miethe (1998), S. 108. Die schwerste Sturmflut traf das Fischland im November 1872, als das Fischland an seiner südlichen Grenze vom Festland abgetrennt wurde und Niehagen und Althagen überschwemmt wurden; vgl. Miethe (1998), S. 104-108.

954, 19 Darss - Teil der mit dem Fischland und der Halbinsel Zingst gebildeten Halbinsel zwischen Rostock und Stralsund; Naturschutzgebiet mit Wäldern, sandigen Dünenwällen und moorigen Dünentälern, das durch die Tätigkeit des Meeres starken Veränderungen unterworfen ist; s.K. 9, 20f.

954, 24-28 Das althäger Haus … hieß »Damm puken« - Puken - (nd.) zupfen. Vgl. Miethe (1998), S. 16f.: »Das ist der Damm aus Rollsteinen, der früher rund um alle Katen gelegt war, um das vom Rohrdach rieselnde Regenwasser aufzufangen und in seinen Fugen zu verteilen. […] man muß auch selbst immer wieder vor der Notwendigkeit stehen, seinen Damm von Unkraut und Moosen freizuhalten, ›Damm zu puken‹, wie man hierzulande sagt«; s.K. 1489, 38f.

954, 34 Nagelschen Hof - Heute Bernhard-Seitz-Weg 16; s. K. 881, 17.

955, 3 Konzentrationslager Barth - Sonderlager des KZ Ravensbrück in Barth, einer Stadt am Bodden, südlich der Halbinsel Zingst. Die Häftlinge mußten in den Heinkel-Flugzeugwerken und in Peenemünde arbeiten. Das Frauenlager bestand vom 1.8.1943 bis 30.4.1945, das Männerlager vom 5.11.1944 an; etwa 5.000 Insassen, vorwiegend Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter; vgl. Der antifaschistische Widerstand (1970), S. 279-283; s.K. 36, 12; 419, 16.

955, 6 Heinckel - Druckfehler, richtig: Heinkel; von Johnson in seinem Exemplar korrigiert und in späteren Ausgaben berücksichtigt; s.K. 703, 14.

955, 7-14 Der tschechische Arzt ... der Flucht erschossen - »Dadurch, daß der tschechische Antifaschist, der Arzt Dr. R. Stejskal, eine namentliche Liste aller auf dem Friedhof in Barth und in Massengräbern beigesetzten männlichen Häftlinge geführt hat, wissen wir, daß 292 Häftlinge aus acht Nationen hier elend zugrundegegangen sind. Bekannt ist weiterhin, daß im Rostocker Krematorium die Leichen von 271 Häftlingen aus Barth verbrannt wurden. Davon sind angeblich 51 an Tuberkulose, 19 an Lungenentzündung, 49 an Unterernährung und 9 durch Selbstmord gestorben. Ein Häftling wurde gehängt, und 11 andere wurden ›auf der Flucht‹ erschossen«, Der antifaschistische Widerstand (1970), S. 280.

955, 14-17 wenn eine Frau ... mit Gas ermordet - Anspielung auf das Schicksal der 19jährigen Vera Iwanowna Snissarenko, eine Zwangsarbeiterin aus der Ukraine, die, weil man ein Bild von Lenin bei ihr gefunden hatte, ins KZ Ravensbrück gebracht wurde und im Außenkommando Barth im Flugzeugwerk arbeiten sollte. »Vera weigerte sich, diese Arbeit auszuführen, weil sie nicht gewillt war, Waffen herzustellen, die der Vernichtung ihres eigenen Volkes dienten.« Auch durch Mißhandlungen ließ sie sich nicht zwingen, sie erkrankte an Tuberkulose, wurde nach Ravensbrück zurückgebracht und am 31.3.1945 »zur Vergasung geschickt«; vgl. Der antifaschistische Widerstand (1970), S. 283; Müller (1998), S. 213f.

955, 21-23 In Rövershagen war ... A.G. arbeiten mußten - Rövershagen liegt nordöstlich von Rostock. »Lager mit KZ-Häftlingen, die bei Heinkel arbeiteten, befanden sich u.a. in Fürstenberg, Krakow am See, Rövershagen und vor allem in Barth«, Der antifaschistische Widerstand (1970), S. 279f.; s.K. 36, 12; 968, 5-8.

956, 8-16 Die Geschenke, die ... Schlange im Wald - s.K. 818, 3f.

956, 18 Organisation Todt - Benannt nach Fritz Todt (4.9.1891-8.2.1942), Bauingenieur, NSDAP-Politiker mit verschiedenen Ministerämtern; verantwortlich für den Bau der Autobahnen, 1938 mit dem Bau des »Westwalls« beauftragt, gründete 1940 zur Durchführung kriegswichtiger Aufgaben die »Organisation Todt«, eine Art Armee von Arbeitskräften. Er blieb Hitlers erster Technokrat, obwohl er seit 1941 die militärische Niederlage befürchtete.

956, 28f. Heeresintendantur - s.K. 531, 7.

956, 33 Drehkreuzes im Grenzzaun - Mehrere Drehkreuze auf dem Grenzweg sollten die Kühe vom Weg abhalten.

956, 37 Er war nicht so - s. 125, 10.