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Seite/Zeile(n)
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Datum/Text
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12. April 1968 |
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980, 8-12 |
Die Regierung will ... nicht zu kompromittieren - Vgl. den Artikel »U.S. Bars Approaches«
der NYT vom 12.4.1968: »The United States is standing on the
position that any initiative toward improving relations with the reformed government
in Czechoslovakia must start from Prague. [...]
The proposal [eines einseitigen Vorgehens der USA] included the suggestion
that the United States should return $20-million of the Czechoslovak Government’s
gold, held in the United States since the end of World War II.
The Administration opposes any initiative for the United States on the ground
that they would appear as an attempt to exploit Czechoslovakia’s political
upheaval«; s.K. 932, 27-33.
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980, 14-25 |
Einer der Anführer ... noch lernen müssen - Vgl. den Artikel »West Berlin Gunman
Wounds Leader of Left-Wing Students« der NYT vom 12.4.1968: »A
gunman fired three shots at Rudi Dutschke on Kurfürstendamm, Berlin’s
main shopping street, today, critically injuring the 27-year-old left-wing student
leader. [...]
Mr. Dutschke is a leading member of the radical Socialist League of German
Students, which has advocated the overthrow of the present parliamentary
system in Germany. But the student leader has frequently asserted his opposition
to the use of force in Western industrial countries. We must convince
people that a change is necessary through the force of the argument, he contended.
[...]
Mr. Dutschke’s life has been threatened before. [...] He had no police protection«;
s.K. 125, 31.
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980, 14f. |
Sozialistischen Deutschen Studentenbundes - s.K. 125, 30f.
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980, 26-28 |
Präsident Johnson hat ... von 13500 gesprochen - Vgl. den Artikel »U.S. Calls
24,500 Reserves; Set G.I. Ceiling At 549,500, Giving Saigon Major Role« der
NYT vom 12.4.1968; s.K. 939, 11-20.
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980, 29- 981, 10 |
Zu Ostern vor ... Deutschen) gefährden dürfen - Nach Spaeth (1998), S. 80,
vermutlich Anspielungen auf Alfred Anderschs »Sansibar oder der letzte Grund«,
1961. Von dem jüd. Mädchen Judith, die in Rerik ein Schiff nach Schweden
sucht, heißt es: »ein junges, schwarzhaariges Mädchen, das einen hellen
Trenchcoat anhatte«, Andersch (1961), S. 141. »Ihr werdet dreiviertel Stunden
brauchen«, ebd., S. 165. »Was hat es für einen Zweck, alles aufs Spiel zu setzen,
nur um sich mit diesem jungen Kerl zu unterhalten«, ebd., S. 124; Gronberg:
s. 45, 30f.
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981, 1 |
Schöneberg in Berlin - s.K. 942, 4.
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981, 13-22 |
Für die Juden ... Volk, dem selektierten - Unter der Überschrift »Passover to Begin
With Ritual Meal on Friday Evening« heißt es in der NYT vom 7.4.1968:
»The week-long joyous festival of Passover, commemorating the liberation of
the Israelites from Egyptian bondage more than 2,000 years ago, will start at
sundown Friday. [...] The youngest member of the family poses four traditional
questions at the beginning of the Seder, which sets the stage for telling
the Exodus story as related in the first [sic] of the five books of Moses. [...]
Four cups of wine are consumed, symbolizing that when Moses, the central
figure in the Exodus story, was sent by God to deliver the Israelites from
Egypt, Moses promised four different types of redemption: release from bondage,
deliverance from servitude, redemption from dependence on Egypt, and
selection as the people of the Lord.«
Das Passahfest, ursprünglich ein Hirtenfest, ist eines der wichtigsten jüd.
Familienfeste und wird vom 1. Frühlingsvollmond, 14. Nissan, abends, bis zum
22. Nissan gefeiert. An den ersten beiden Abenden der Passahwoche, dem
Seder (hebr. Ordnung), wird in einer häuslichen Feier die Haggada, eine besondere
Fassung des Exodus, gesprochen, wobei die Kinder der Familie vier
rituelle Fragen nach dem Hergang der Geschichte stellen. Es werden Gerichte
zubereitet, die eine symbolische Bedeutung tragen: Mazza, das ungesäuerte
Brot, erinnert an den plötzlichen Aufbruch aus Ägypten; Maror, bittere
Kräuter, an die Bitterkeit der Vergangenheit; Charoseth, ein Gebäck aus
Äpfeln, Mandeln und Zimt in der Farbe von Ziegelsteinen, an die Zwangsarbeit
für die Pharaonen; Salzwasser an die vergossenen Tränen, eine Lammkeule
an die Tempelopfer, und ein gekochtes Ei steht als Symbol für neues
Leben. Man läßt die Tür für den Propheten Elia offen und stellt ein Glas Wein
für ihn bereit; vgl. 2. Mose 12; de Vries (1994), S. 132-142; Schmidt (1998),
S. 243f.; s.K. 1786, 11.
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981, 18 |
Rebecca wird die vier Fragen - »Warum unterscheidet sich diese Nacht von allen
anderen Nächten? In allen anderen Nächten können wir Gesäuertes und
Ungesäuertes essen, in dieser Nacht nur Ungesäuertes. In allen anderen
Nächten können wir allerlei Kräuter essen, in dieser Nacht nur bittere Kräuter.
In allen anderen Nächten müssen wir kein einziges Mal eintunken, in
dieser Nacht zweimal (in Essig oder Salzwasser). In allen anderen Nächten
können wir frei sitzend oder angelehnt essen, in dieser Nacht sitzen wir alle
angelehnt.« Die Fragen werden üblicherweise vom jüngsten Kind gestellt; vgl.
de Vries (1994), S. 137f.
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981, 19-22 |
auf die Erlösung ... zum auserwählten Volk - Vgl. 2. Mose 6, 6-7.
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981, 22 |
zum auserwählten Volk, dem selektierten - Über die doppelte Bedeutung des
engl. Wortes »selection« (hier aus der NYT) wird auf die Selektionsprozedur
in den KZ bei der Ankunft der Transporte verwiesen; s. 792, 5f.; vgl. Mecklenburg (2001).
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981, 25 |
Passahgeschirr - Das Passah-Ritual schreibt vor, daß nur ungesäuertes Brot und
kein gegärtes Erzeugnis genossen werden darf. Das zu diesem Fest benutzte
Geschirr darf mit keinerlei Gesäuertem (Chametz) in Berührung gekommen
sein. Es muß sonst rituell gereinigt werden. Benutzt wird jedoch meistens ein
besonderes Geschirr nur für dieses Fest; vgl. de Vries (1994), S. 130f.; s. 981,
28-32; 982, 16, 17.
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981, 32 |
Rosenthal - 1879 durch Phillipp Rosenthal gegr. Porzellanfirma (1885-1937),
ab 1897 P. Rosenthal & Co. AG; nach dem 2. Weltkrieg erhielt sein Sohn
Philip Rosenthal als Wiedergutmachung für die während der Nazizeit erfolgte
Enteignung seines jüd. Vaters einen Betrag von 1 Mio. DM und 11%
der Aktien der Rosenthal AG.
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981, 35-37 |
Service von Rosenthal ... dies Geschirr »Rosenthaler« - Das »Fischservice« genannte
Modell (Nr. 18) stammt aus der Kunstabteilung Werk Selb der Firma
Rosenthal, Erstausformung 1910, und wurde im Reliefdekor von Julius-V.
Guldbrandsen und in der Form vom Werk Selb entworfen. Auf dem auffallend
modern geformten Geschirr sind auf jedem Teil je ein oder zwei unterschiedliche
Speisefische und zarte Schlingpflanzenlinien in kobaltblauer
Spritztönung gemalt. Der Terrinendeckel hat einen vollplastischen Fischgriff.
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982, 4f. |
was Mrs. Ferwalter Makronen nennt - Eigentlich: Charoset.
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982, 13-18 |
wieso Salz koscher ... Salz koscher sein - s.K. 254, 2.
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982, 16 |
»kosher for Passover« - (engl.) koscher für Passah.
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982, 31 |
Everything is business - (engl.) Alles ist Geschäft!; s. 1039, 15.
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