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Seite/Zeile(n)
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Datum/Text
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06. September 1967 |
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56, 6-11 |
In Gefechten im ... der Provinz Quangngai - Vgl. den Artikel »Fighting Rages in
Vietnam, The Bitterest in 2 Months« der NYT vom 6.9.1967: »Fighting continued
tonight in the Queson Valley, about 25 miles south of Danang.
Fifty-four marines have died in the area since yesterday morning. A marine
spokesman in Danang said that 160 North Vietnamese troops had been killed.
[...]
Military spokesman said 136 of the enemy were killed when a Vietcong raid
on Tamky near the scene of the marines battle, was repulsed [...].
A 25th Infantry Division company came under heavy machine-gun fire and
grenade attack from about 200 enemy troops near the slopes of the 3,000-
foot Nuibaden Mountain northeast of the city of Tayninh. [...] three American
soldiers had been killed in the all-day fight [...].
16 enemy troops were killed by helicopter gunships of the First Aviation Brigade
near Cantho, in the Mekong Delta. [...]
In the northern part of South Vietnam five marines were killed and 65
wounded during artillery and sporadic ground attacks southwest of Conthien.
A spokesman said that 37 enemy soldiers had been killed. [...]
In Quangngai Province, also in the north, an Army task force began a searchand-
destroy operation Sunday night, a spokesman said. So far, 34 enemy
troops have been killed, he said. One American soldier has been killed and
nine wounded.«
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56, 6 |
Queson-Tal - Benannt nach der Ortschaft Que Son, ca. 45 km südlich von Da
Nang.
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56, 8 |
Tamky - Eigentlich Tam Ky, ca. 70 km südöstlich von Da Nang.
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56, 8 |
Nuibaden-Gebirge - Eigentlich Nui Ba Den (»Berg der Schwarzen Frau«);
986m hoher Granitberg 15km östlich von Tay Ninh, ca. 95km nordwestlich
von Saigon; von alters her eine heilige Stätte. Im Vietnamkrieg als strategischer
Punkt heftig umkämpft.
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56, 9 |
Cantho - s.K. 30, 29.
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56, 10 |
Conthien - Conthien, nordwestlich von Quang Tri in der entmilitarisierten
Zone an der Grenze zu Nordvietnam, während des Vietnamkriegs eine kleine
Basis der US-Marines, Ende 1967 von nordvietnamesischen Truppen angegriffen;
die US-Air Force warf dort bei 800 Einsätzen von B-52 Bombern
22.000t Bomben ab; vgl. DER SPIEGEL 2.10.1967, S. 110 und 16.10.1967,
S. 133; s.K. 133, 39-134, 2.
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56, 11 |
Quangngai - s.K. 36, 31.
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56, 12-18 |
In Brownsville in ... blaues Strickhemd trug - Vgl. den Artikel »Brownsville Hit
By New Disorder« der NYT vom 6.9.1967: »Policemen were pelted with
stones and bottles for the second straight night yesterday by bands of angry
Negroes milling through the streets of the Brownsville section of Brooklyn.
[...]
Mayor Lindsay went to the Atlantic Avenue police station late last night and
met with Police Commissioner Howard R. Leary and other top police and
city officials.
Following the conference, the Mayor, dressed in a blue suit and blue knit sport
shirt, conferred for an hour and a half with community leaders at the station
house. [...]
Fires in trash cans and piles of rubbish lighted the dark side streets off Ralph
Avenue and filled the air with the smell of smoke. [...]
Up to that point, the police detail in the area had been held to a bare minimum,
but when the crowd had begun hurling stones, bottles and Molotov
cocktails, police reinforcements quickly moved in«; Johnson übersetzt »community«
(hier: Gemeinde) mit »Ghetto«; vgl. Auerochs (1994), S.225; s.K. 54, 13-23; 61, 17-20.
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56, 12 |
Brownsville - Stadtgebiet im Südosten von Brooklyn (s.K. 54, 14) zwischen
Eastern Parkway, Van Sinderen Ave., Linden Boulevard und Rockaway
Boulevard; benannt nach Charles S. Brown, der dort ab 1865 ca. 250 Häuser
baute, wie auch nach dem bräunlichen Sandstein, meist aus Portland, Conn.,
dem »brownstone«; nach dem 2. Weltkrieg, als viele Bewohner in die Vorstädte
gingen und vorwiegend schwarze Bevölkerung in das Viertel zog, eine heruntergekommene
Gegend.
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56, 19-22 |
Gestern in den ... 1 Toter, 2 Verwundete - Vgl. den Artikel »Man Killed, Two
Wounded By Madman in Bronx Bar« der NYT vom 6.9.1967: »A man
walked into a Bronx tavern yesterday, shot a woman and two men, one fatally,
and then escaped, the police reported.
Witnesses at the Bluebird Tavern, 2890 Buhre Avenue, said that the man came
in like a madman, fired eight shots from a .22-caliber rifle and fled without
saying a word. [...]
The shooting occurred at 3:40 A.M.«
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56, 23 |
Kapp-Putsches - s.K. 17, 19.
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56, 23-31 |
Baron Stephan le Fort ... Besitzern geschickt hatte - Peter F.A.B.A. Le Fort
(16.12.1872-6.4.1954) Oberst. Le Fort hatte schon 1919 bewaffnete Sicherheitswehren
aufgestellt. Vgl. Polzin (1966), S. 188: »der Junker und Rittmeister
a.D. Baron le Fort, Besitzer von Boek (2622 ha)«; und S. 191: »Terror
wurde nicht von den Arbeitern, sondern von den Putschisten gegen die Arbeiter
angewandt, zum Beispiel von Baron le Fort auf Boek, der über die Stadt
Waren den Belagerungszustand verhängte und der Bevölkerung bei Waffenbesitz
mit der Todesstrafe, mit Standrecht und außerordentlichem Kriegsrecht
drohte. [...] Als Kapp schon dem Willen der Arbeiterklasse weichen mußte,
ließ Baron le Fort am 18. März die Stadt Waren mit einer Kanone beschießen.
[...] Dieser Junker kostete fünf Warener Einwohnern das Leben, elf weitere
erlitten zum Teil schwere Verletzungen. Als die Landarbeiter von den Untaten
des verhaßten Mordbarons hörten, bewaffneten sich etwa 60 Mann mit Jagd-
flinten, Sensen und Furken und versammelten sich im Wald von Schmachthagen.
Sie wollten den Arbeitern in Waren zu Hilfe eilen.« Vgl. auch: Kurstadt
Waren, S. 47: »Acht Tage lang, vom 14. bis 21. März, streikten auch die Warener
Arbeiter in geschlossener Front gegen die Militärdiktatur der junkerlichen
Putschisten. [...] Am 18. März rückte der Baron le Fort aus Boek mit
seiner Soldateska vor Waren, brachte ein Geschütz in Stellung und eröffnete
mit brutaler Rücksichtslosigkeit das Feuer auf die Stadt. Noch heute ist das
Einschußloch einer Granate im Rathaus zu sehen. [...] Fünf Warener Bürger,
die sich zufällig in der Nähe der Einschußstelle befanden, wurden ermordet,
darunter ein 17jähriges Mädel; elf erhielten schwere Verletzungen«. Das Gut Boek gehörte zu der Zeit einem Onkel
des Barons Stephan le Fort; vgl. Frank (1991), S. 13. Johnson übernimmt den Fehler von
Polzin. Hans Hennecke, Mitglied der SPD und 1920 Finanzminister des Freistaates
Mecklenburg war ein Sohn des Löwenapothekers von Waren (s.K. 1030, 29-35). Der
Granateinschuß am Warener Neuen Rathaus, nachwievor auf der Südseite zu sehen, soll
der Löwen-Apotheke gegolten haben; vgl. »Warener Altstadt«;
s.K. 17, 19;
1030, 29-35.
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56, 23-57, 24 |
1920, während des ... die Pacht auf - Vgl. die Darstellung der Episode in: HNJ,
S. 44-46.
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56, 25 |
Müritz - Mit 116, 8 km² zweitgrößter dt. See, südlich von Waren und nordwestlich
von Neustrelitz.
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56, 26f. |
Rathaus - Das neogotische »Neue Rathaus« wurde 1797 gebaut und Mitte des 19.
Jh.s auf drei Stockwerke erhöht; s.K. 56, 23-31.
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56, 31-59, 25 |
Der Gutspächter Papenbrock ... nicht drainiert hat - s. 504, 23f.; IV, 39-V, 12.
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56, 32 |
Vietsen - Fiktives Landgut im Südosten Mecklenburgs, das Albert Papenbrock
gepachtet und 1922 wieder aufgegeben hatte. Am Südende der Müritz liegt
eine kleine Ortschaft namens Vietzen; s. 57, 25-37; 58, 1; 59, 9-22; 215, 15;
472, 15; 504, 23; 509, 22; 525, 25; 555, 24; 557, 30; IV, 40.
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56, 32 f. |
Baltikumer - So wurde die Gruppe der insgesamt über 100 meist antirepublikanisch
eingestellten Freikorpsverbände bezeichnet, die mit Billigung der
Reichsregierung in den baltischen Staaten gekämpft hatten, nach Abschluß
des Versailler Vertrags aber aufzulösen waren und per Reichsgesetz vom 19.3.1921
verboten wurden. Offiziere und Soldaten fanden vielfach Unterschlupf
bei ostelbischen Grundbesitzern und bildeten ein leicht verfügbares Potential
für umstürzlerische Umtriebe; Freikorps: s. 165, 18; 472, 13; 645, 2;
VIII, 36.
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57, 3 |
Breeches - (engl.) Reithosen.
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57, 14 |
Inne Döe - (nd.) In der Tür.
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57, 14-17 |
Hinter dem eichenen ... Munition in Gurten - Vgl. Polzin (1966), S. 171: »Weitere
Waffen holten sich die Arbeiter aus dem Gut Warbelow des Besitzers Hans
Wildfang (599 ha), der zunächst zu lügen versucht hatte, er habe keine Waffen
und die Arbeiter könnten ja die ganze Wohnung durchsuchen, aber das
Kinderzimmer möchten sie verschonen, um seine schlafenden Kinder nicht
zu stören. Auf den Wink der Landarbeiter hin war der Arbeitertrupp jedoch
bestens über dieses Kinderzimmer informiert. Eine gründliche Untersuchung
desselben förderte größere Mengen Waffen und Munition zutage«.
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57, 25-59, 29 |
In Vietsen hatten ... einer solchen Familie - Vgl. Manuskriptfragment 255-64,
S. 266f. über einen »Gutspächter im Gebiet um Waren« Fritz Jesse und seine
Familie.
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58, 7-9 |
Als Robert siebzehn ... seinem Bett fand - Vgl. Manuskriptfragment 255-64,
S. 266, über den Sohn des Gutspächters Fritz Jesse: »seine Schwester Ilse
weckte ihn passend zum Schulanfang, damit nicht ihre Mutter das Dienstmädchen
in seinem Bett fand [...]. Wegen Saufereien, Krach, Skandal mit bürgerlicher
Jungfrauenehre musste er das Warener Gymnasium verlassen.«
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58, 17 |
Teterow - Mecklenburgische Stadt, 30 km östlich von Güstrow.
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58, 20 |
Giv mi dat Pier - (nd.) Gib mir das Pferd.
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58, 23 |
orre ick scheit - (nd.) oder ich schieße.
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58, 29 f. |
Sech dat man ... nüms nich wüßt - (nd.) Sag das nur nicht Muttern: sagte er.
Mutter hat von nichts ewas gewußt. Nüms: eigentlich niemand, hier wohl im
Sinne von kein/nichts, Mudding: liebevoller Diminutiv.
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58, 33-59, 8 |
Als er die ... ein Bein abgesoffen - s. 555, 26-37; VII, 13-35.
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58, 34 |
Parchim - Mecklenburgische Stadt an der Elde, 40 km südöstlich von Schwerin.
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58, 36 |
Hotel Graf Moltke - Blutstraße 10, Parchim; vgl. Grieben (1934), S. 74.
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58, 39 |
Goldenen Traube in der Langen Straße - Zur Goldenen Traube, Gaststätte in der
Langen Straße, Parchim; vgl. Meyers (1931a), S. 43.
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59, 7 |
verprölt - (nd., mecklenburg. Platt) (ver)prölen: Unordnung schaffen, hier im
übertragenen Sinne: veruntreut. In der amerik. Übersetzung heißt es: »The
first thing Robert did was to sell two borrowed horses without the owner's
consent«, Anniversaries, Bd. 1, S. 43; s. 555, 31-37.
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59, 11 |
Kornjuden - Pejorativ für: jüd. Getreidekaufleute. »Die Mädchen stammten
meist vom Lande, aus verarmten Kleinbauernfamilien. Dort waren die Getreide-,
die Hopfen-, die Viehjuden gefürchtet. Sie machten die Bauern mit ihren
hohen Zinssätzen zu immerwährenden Schuldnern«, Boveri (1977), S. 27.
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59, 16 f. |
Perron, Dependance. Oder: Wasch-Lavoir - (frz./dt.) hier: Freitreppe, Nebengebäude
[...] Waschbecken; s.K. 1832, 15.
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59, 19 |
Treck di doch ... up din Föt – (nd.) Zieh dir doch was an deine Füße.
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59, 20–26 |
Papenbrock hat Vietsen ... es nicht, Gesine – Vgl. Manuskriptfragment 255–64,
S. 266, wo es von dem Gutspächter Fritz Jesse heißt: »1916 starb der Alte. 1922
lief die Pacht aus und wurde nicht erneuert. Erstens war nicht drainiert worden
wie abgemacht, zweitens war kein verlässlicher Inspektor zu finden. Das
Vermögen wusch die Inflation weg«; s. V, 6f.
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