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5. Ungarn und Finnland im langen 19. Jahrhundert

Ungarn im langen 19. Jahrhundert (1790-1918)

Hintergrund Flagge Ungarn

5.5.3 Innenpolitische Entwicklung

Mit ihrer Grundsatzposition, an dem staatsrechtlichen System keinerlei Änderungen vorzunehmen, gelang ihr die Festigung der anfangs noch relativ labilen dualistischen Ordnung. Sie verfügte über eine große Basis in all denjenigen Schichten, die das Ziel verfolgten, durchgreifende demokratische und soziale Reformen zu vermeiden. Diese im Grunde konservative Politik fand ihre Verkörperung in der Person des Ministerpräsidenten Graf Kálmán Tisza (s. Bild), der dieses Amt von 1875 bis 1890 ausübte. Bei der Festigung des politischen Systems stützte sich Tisza auf ein Parlament, auf einen Verwaltungsapparat und auf eine bewaffnete Gewalt, die er sich alle gefügig gemacht hatte. Den uneingeschränkten Rückhalt im Parlament hatte sich Tisza durch die Gestaltung des Wahlrechts verschafft. Ein Zensuswahlrecht, bei dem nur etwa 6% der Bevölkerung wahlberechtigt waren, die Einteilung der Wahlkreise, die Festlegung der notwendigen Anzahl von Stimmberechtigten pro Abgeordneten, Korruption, Drohungen und Fälschungen von Wahlergebnissen sorgten für ein ihm ergebenes Parlament. Den Verwaltungsapparat bekam Tisza in seine Hände, indem er ihn mit seinen Anhängern durchsetzte.

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