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7. Kádár - Kekkonen und die Nachkriegsperiode (1945 - 1989)

Der ungarische Stalinismus (1948 bis 1956)

Hintergrund Flagge Ungarn

7.3.3 Merkmale des Personenkults um Rákosi

Regierung und der kommunistischen Partei, und zwar insbesondere solche Mitglieder, die die Zwischenkriegs-zeit und die Kriegsjahre nicht in der sowjetischen, sondern in der westlichen Emigration oder im Unter-grund in Ungarn verbracht hatten wie z.B. der Außenminister László Rajk oder János Kádár, ebenso zum Opfer wie Gegner des Systems, wie z. B. Kardinal Mindszenty (s. Bild) oder der evangelische Bischof Lajos Ordas. Viele Menschen fanden sich, ohne daß eine Anklage erhoben und ein Gerichtsverfahren durchgeführt worden wäre, in den rund 100 Lagern wieder, in denen sie, zusammen an die 60.000 Menschen, unter schlimmsten Bedingungen zur Zwangsarbeit angetrieben wurden. Viele Bürger wurden zwangsweise umgesiedelt. Insgesamt wurden in diesen Jahren Verfahren gegen über 1,1 Millionen Personen eingeleitet, von denen fast die Hälfte mit einer Verurteilung endete.

In Anbetracht dieser Machtfülle in der Hand eines Einzelnen waren auch die in der kommunistischen Verfassung vorgesehenen Organe wie z.B. die National-versammlung oder die Regierung praktisch ohne Machtbefugnisse. Die Tätigkeit des Parlaments, das zwei bis drei Mal pro Jahr zu ein- bis zweitägigen Sitzungen einberufen wurde, beschränkte sich weitgehend auf das Abnicken der zwischenzeitlich vom Präsidialrat beschlossenen Verordnungen mit Gesetzeskraft.

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