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7. Kádár - Kekkonen und die Nachkriegsperiode (1945 - 1989)

Bürgerliche Demokratie versus Volksdemokratie (1945 - August 1947)

Hintergrund Flagge Ungarn

7.1.1 Das Ende des Zweiten Weltkrieges

Ungarns nach dem Krieg. Das Programm der Unab-hängigkeitsfront, das nahezu wortwörtlich dem der Kommunistischen Partei entsprach, forderte u.a. den sofortigen Bruch mit Deutschland, eine Zusammenarbeit mit der sowjetischen Armee, eine Demokratisierung Ungarns, eine radikale Bodenreform und eine Verstaat-lichung der Großindustrie und der Banken. In den befreiten Landesteilen wurden "Wahlen" zu einer Provi-sorischen Nationalversammlung (s. Bild) durchgeführt, die sich am 21.12.1944 in Debrecen kon-stituierte und eine Provisorische Regierung (s. Bild) bildete. Deutsch-land wurde der Krieg erklärt und mit den Alliierten am 20.1.1945 ein Waffenstillstandsabkommen (s. Bild 1, Bild 2) abgeschlossen. In diesem Abkommen verzichtete Ungarn auf alle durch die Revisionspolitik gewonnenen Gebiete und anerkannte die Grenzen, wie sie durch den Friedensvertrag von Trianon gezogen worden waren.
Die Schadensbilanz der heftigen Kämpfe am Ende des Krieges war katastrophal. Etwa 40% des National-vermögens waren vernichtet (s. Bild), darunter 54% der Fabriken, mehr als zwei Drittel der Lokomotiven (s. Bild) und weit mehr als die Hälfte des Viehbestandes. Besonders schwere Zerstörungen erlitt Budapest (s. Bild) . Hoch waren auch die durch den Zweiten Weltkrieg verursachten Bevölkerungsverluste. Von den 14,5 Millionen Einwohnern Ungarns verloren etwa 900.000 Menschen (6,2%), davon etwa 350.000 Soldaten und fast 500.000 Juden, ihr Leben. Ungefähr 600.000 Menschen, darunter über 100.000 Zivilisten, gerieten in sowjetische und etwa 300.000 in angloamerikanische Gefangenschaft.

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