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7. Kádár - Kekkonen und die Nachkriegsperiode (1945 - 1989)

Bürgerliche Demokratie versus Volksdemokratie (1945 - August 1947)

Hintergrund Flagge Ungarn

7.1.3. Bodenreform

Großgrundbesitz über 1.000 Katastraljoch (1 Katastraljoch entspricht 0,575 ha) völlig, Besitze bis zu 1.000 Joch bis auf einen Rest von 100 Joch enteignet werden sollten. Waldbesitz durfte 10 Joch, Wein- und Obstgärten 20 Joch nicht überschreiten. Insgesamt wurden mit 5,6 Millionen Joch ca. 35% der gesamten Nutzfläche enteignet und zum größten Teil an über 640.000 Personen (s. Bild) verteilt, die im Durchschnitt je 5,1 Joch (s. Bild) erhielten. Ein kleinerer Teil wurde in staatlichen oder kommunalen Besitz überführt. Die Reform besaß das Ausmaß einer Agrarrevolution. Die Wirtschafts- und Gesellschaftsordnung auf dem Lande wurde von Grund auf umgestaltet. In Ungarn dominierte jetzt der Klein- und Kleinstbesitz. Ca. 68% der Eigentümer verfügten über einen Besitz von bis zu 5 Joch, weitere ca. 19% über einen Besitz von 5-10 Joch. Beide Kategorien zusammen machten einen Anteil von 39% an der landwirtschaftlichen Nutzfläche aus. Die Flächen reichten in vielen Fällen nicht einmal aus, die Eigentümer und ihre Familien zu ernähren. Die Klasse der Großgrundbesitzer verlor die ökonomische Basis ihrer politischen Macht, viele von ihnen waren jedoch schon vorher in den Westen geflüchtet. (s. Abbildung Bodenreform)

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