Nach der Niederschlagung der Revolution (s.
Bild) gab es im November/Dezember 1956 zunächst einige Versuche,
Arbeiterräte und Intellektuelle für sich zu gewinnen und deren politischen
Widerstand zu brechen. Die Versuche blieben erfolglos, stattdessen kam es
zu zahlreichen Streiks und Protestaktionen, sogar zu Generalstreiks, die erst
Mitte Dezember 1956 endgültig gebrochen werden konnten. Danach begann
unter Einsatz drakonischer Maßnahmen Kádárs erbarmungslose
Abrechnung (s. Bild 1,
Bild 2) mit den Revolutionären.
Durch neu geschaffene Volksgerichte (s.
Bild) wurden in Schnellverfahren viele von ihnen - mehr als 350 - wegen
ihrer Beteiligung an der Revolution hingerichtet oder zu langjährigen
Haftstrafen - etwa 22.000 Personen - verurteilt.
Imre Nagy wurde am 22.11.1956 unter Brechung der Sicherheitsgarantien
aus der jugoslawischen Botschaft gelockt und festgenommen. In einem Geheimprozeß
wurden er und seine engsten Gefährten zum Tode (s.
Bild) verurteilt und am 16. Juni 1958 hingerichtet. Die abschreckende
Wirkung dieser Maßnahmen war tiefgreifend. Die Revolution von 1956 wurde
für mehrere Jahrzehnte zu einem Tabuthema in der ungarischen Gesellschaft.