Die Intensität steigerte sich nur langsam; erst in den 1830er Jahren, als Reaktion auf die Sprachenpolitik des ungarischen liberalen Adels, erhielt die Entwicklung einen politischen Charakter und richtete sich auch auf den Ausbau der Beziehungen mit den sprachverwandten Völkern außerhalb Ungarns. Insbesondere bei den Kroaten um Ljudevit Gaj und bei den Slowaken um Ján Kollár (s. Bild) und L'udovit Štúr (s. Bild) erstarkte der Widerstand gegen die ungarische Sprachenpolitik. Die Forderungen der Nationalitäten wurden von dem die Reformbewegung tragenden ungarischen liberalen Adel
scharf abgelehnt. Vor allem auch Kossuth vertrat die Ansicht, daß durch die Ausbreitung der bürgerlichen Freiheitsrechte, insbesondere durch die Bauern-befreiung, die Nationalitätenfrage gelöst sei. Die Nationalitäten würden in Ungarn wesentlich günstiger dastehen als ihre Gefährten jenseits der Grenzen, sie würden deshalb ihre Nationalität aufgeben und sich mit dem Ungarntum verschmelzen. Die Warnung Széchenyis vor diesem chauvinistische Züge annehmenden ungarischen Nationalismus verhallte ungehört.