In Finnland erlangte die sogenannte "Rillumarei-Kultur"
große Bewunderung beim Volk. Der Name leitete sich von der Erkennungsmelodie
(s.
Audio1, Audio2,
Audio3)
des Spielfilms "Auf dem Jahrmarkt von Rovaniemi" ab, welche Kauko
Käyhkö im Jahre 1951 sang. In den Rillumarei-Filmen wurden nostalgisch
Gelegenheitsarbeiter, die von einer Flößerei zur anderen zogen,
sowie die Frauen, die sie versorgten, und Schurken gezeigt. Die Bilder waren
in Kreisen des Volkes so beliebt, daß man noch weitere fünf Filme
produzierte. Während der Glanzzeit der Hollywood-Filme wurden die Rillumarei-Filme
schonungs-los kritisiert. Auch die Filmfiguren wie Severi Suhonen (Esa
Pakarinen) und Julle (Jorma Ikävalko) waren nach Meinung der Kritiker
geschmacklos, besonders als sie ihren Ruf als Beruhiger für die von der
Kriegsfront Heimgekehrten inne hatten.
Zeitweise war der auf dem Roman "Unbekannter Soldat"
(1954) von Väinö Linna
beruhende gleichnamige Film (1955), in welchem Edvin
Laine Regie führte, der am meisten gesehene Kinofilm.
Das Buch hatte bei seinem Erscheinen Aufruhr verursacht, weil der finnische
Soldat in dem Werk seines traditionellen Heldentums beraubt wird, Kritik an
der militärischen Zucht, der Lottamoral und der Unvernunft des Krieges
im Allgemeinen geübt wird. Im Spitzenjahr 1955 zählte man in Finnland
36 Millionen Kinogänger. Die Zahl wurde in der Folgezeit nie übertroffen.