Die Sowjetunion schloß mit den in Ungarn an die Macht
gekommenen Kommunisten und den anderen zum Sozialismus "bekehrten"
osteuropäischen Ländern Verträge über Freundschaft, Zusammenarbeit
und gegenseitigen Beistand ab. Im Februar 1948 erhielt auch Paasikivi
einen Brief von Stalin, in dem vorgeschlagen wurde, das Finnland und die Sowjetunion
ebenfalls einen derartigen Vertrag miteinander abschließen sollten.
Hierüber war bereits im Jahre 1945 zwischen Zhdanov
und Mannerheim gesprochen worden, die Angelegenheit war aber vertagt worden.
Der Vorschlag der Sowjetunion löste in Finnland große Verwirrung
und Angst aus. Nur die Kommunisten waren bereit, den Vorschlag als solchen
zu akzeptieren. Paasikivi löste das Problem, indem er Finnlands Bereitschaft
signalisierte, mit Stalin über einen derartigen Vertrag zu sprechen,
vorausgesetzt, daß in den Beratungen die Angelegenheit von allen Seiten
frei geprüft und entschieden werden würde.
Als Ergebnis der in Moskau geführten Verhandlungen wurde der Vertrag
über Freundschaft (s. Kurztext),
Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand am 6.4.1948 unterschrieben. Die
Sowjetunion erklärte sich bereit, die Einwände der Finnen zu berücksichtigen,
weswegen sich der Vertrag in vielen Punkten von anderen derartigen Verträgen
unterschied.
Beispielsweise bezog sich der Vertrag über die militärische
Zusammenarbeit lediglich auf finnisches Gebiet, welches von Finnland in erster
Linie allein verteidigt werden sollte, und erst nach zusätzlichen Verhandlungen
zusammen mit der Sowjetunion.
Zusammen mit dem Pariser Friedensvertrag bildete der Vertrag über Freundschaft,
Zusammenarbeit und gegenseitigen Beistand (FZB-Vertrag) während der Zeit
des Kalten Krieges die Grundlage der finnischen Außenpolitik. In der
Einleitung des Vertrages wurde das Bestreben Finnlands erwähnt, bei Streitigkeiten
zwischen den Großmächten außen vor zu bleiben. Der Pariser
Friedensvertrag ermöglichte es Finnland, bei all diesen Ost-West Streitfragen,
in denen die Kontrahenten unterschiedlicher Meinung waren, nicht Partei ergreifen
zu müssen. So begann sich die Neutralitätspolitik Finnlands immer
deutlicher herauszu-bilden.
Die Beziehungen zwischen beiden Ländern festigten sich. Dies ist daran
abzulesen, daß sich der Osthandel ausdehnte, Finnland 1955 Mitglied
der UNO wurde, und die Sowjetunion im Jahre 1956 den Stützpunkt von Porkkala
zurückgab.