Nach dem Krieg war Finnlands stärkster Wirtschaftszweig
die auf Holzverarbeitung beruhende Papier- und Zelluloseindustrie. Die reichen
Waldvorräte und der niedrige Energiepreis bildeten hierfür die Wachstumsgrundlage.
Die Reparationsleistungen und die starke Zunahme der Gewerkschaftsbewegung
führten, ungeachtet von Preis- und Lohnstopp, zu nie dagewesenen Lohnerhöhungen.
Zum Beispiel erhöhte sich im Jahre 1945 der Lohn der Arbeiter um über
100%. Dies führte zu einer starken Inflation, welche dann durch eine
Abwertung aufgefangen wurde. Um die Wettbewerbsfähigkeit zu bewahren,
wurde Ende der 40er Jahre insgesamt fünf Mal abgewertet. Zusätzlich
halbierte man im Jahre 1946 den Wert der Banknote, indem man sie in zwei Teile
zerschnitt. Die eine Hälfte wurde vom Staat als Zwangsanleihe einbehalten,
welche man 1949 zurückzahlte.
Der Aufschwung, der dem Koreakrieg folgte, hob die Preise
überall auf der Welt an und ließ die Nachfrage nach den Exportprodukten
der finnischen Forstindustrie steigen.
Die metallverarbeitende Industrie mußte nach Kriegs-ende ihre Produktionsausrichtung
von der Kriegs-wirtschaft zur Reparationswirtschaft ändern. Die wichtigsten
Sektoren waren der Maschinen- und der Schiffsbau. Nach den Reparationszahlungen
blieb die Metallwirtschaft von den Exporten in die Sowjetunion abhängig.
Die staatliche Lenkung der Wirtschaft wurde erst im Jahre 1954 aufgegeben.
Man hob das aus der Kriegszeit stammende Gesetz, welches der Regierung weite
Befugnisse in der Lenkung der Wirtschaft zugestand, 1955 auf.