Finnland mußte nach dem Krieg ungefähr 12% seines
Territoriums abtreten. Fast die gesamte dort lebende finnische Bevölkerung
verließ die abgetretenen Gebiete, so daß ungefähr 400.000
Menschen nach Finnland übersiedelten (s.
Bild, Kurztext). Die
meisten Flüchtlinge waren Bauern. Als man zusätzlich den Frontkämpfern
und den Familien der an der Front Gefallenen Land versprach, wurde ein Landbeschaffungsgesetz
erlassen, auf dessen Grundlage ungefähr 100.000 neue Bauernhöfe
(s. Karte, Kurztext)
geschaffen wurden. So stieg sogar noch in den 50er Jahren die Zahl der ländlichen
Bevölkerung, während sie woanders in Westeuropa bereits deutlich
abnahm. Die in der Nachkriegszeit vorherrschende Politik der Landver- äußerung
hatte zum Ergebnis, daß letztendlich aus Finnland ein kleinbäuerliches
Land wurde.
Als man zudem noch nach wirtschaftlicher Unab-hängigkeit
strebte, wuchs die landwirtschaftliche Nutzfläche auch noch in den 60er
Jahren und führte zu einer Überproduktion. Im Spitzenjahr der Ackerrodung,
1950, waren 46% der erwerbstätigen Bevölkerung Finnlands in der
Land- und Forstwirtschaft (s.
Kurztext) tätig.
Im Jahre 1969 begann man den Bauern Unterstützung dafür zu zahlen,
daß sie ihre Felder brach liegen ließen. Die sich nun als zu klein
erweisenden Höfe begannen zu veröden, und es setzte eine Landflucht
in die Städte ein (s. Kurztext).
Mangelnde Arbeitsplätze im Industrie- und Dienstleistungsektor führten
zu einer massiven Ab-wanderungswelle nach Schweden.