In den ersten Jahren nach der Unabhängigkeit Finnlands besaß die Landwirtschaft einen hohen Stellenwert. Nach der Hungersnot 1918 wurde versucht, Finnland zu einem Selbstversorger auf dem Gebiet der Nahrungsmittel-produktion zu machen. Aufgrund von Gesetzen über die Beschlagnahme und Neuverteilung von Land kam es bis zum Zweiten Weltkrieg zu einer stetig wachsenden Zahl von landwirtschaftlichen Betrieben. Während der Kriegsjahre versprach man Frontsoldaten die Zuteilung von Land. Außerdem war das hauptsächliche Mittel, um
die Flüchtlinge aus den im Krieg verlorenen Gebieten wieder anzusiedeln, die Neuverteilung von Land. Die Zahl der Bauernhöfe stieg bis in die 1960er Jahre, als eine Überproduktion landwirtschaftlicher Erzeugnisse und ein abnehmender Arbeitskräftebedarf den Trend umdrehten. Der Rückgang der Landwirtschaft verlief recht gleichmäßig bis zum Anfang der frühen Neunziger, als Finnlands EU-Mitgliedschaft Bauern kleiner Höfe in großer Zahl zum Ausstieg zwang.