Aus Ostkarelien zog man sich fast kampflos zurück, ebenso
wie aus Viborg. Als die Front am Zusammen-brechen war, signalisierte die Regierung
am 22.6. Moskau, daß sie den Krieg beenden und ihre Beziehungen zu Deutschland
abbrechen möchte. Die Sowjetunion forderte jedoch die bedingungslose
Kapitulation.
Am selben Tag kam Außenminister von Ribbentrop nach Finnland. Er verkündete,
daß Deutschland Finnland weiterhin helfen würde, wenn es sich Deutschland
anschließen und den Krieg fortsetzen würde. Die Zeit war gekommen,
den politischen Preis für die militärische Zusammenarbeit zu zahlen.
Um die dringend benötigte Hilfe zu erhalten, schrieb Präsident Ryti
im eigenen Namen einen Brief an Hitler, in dem er sich und seine Regierung
verpflichtete, den Krieg fortzusetzen. Hitler war hiermit zufrieden und Finnland
vermied, einen offiziellen Bündnisvertrag zu unter-zeichen.
Danach schickte Deutschland sowohl Waffen als auch Truppen nach Finnland.
Durch die deutsche Unter-stützung konnte der Großangriff der Sowjetunion
zum Stillstand gebracht werden. In Tali und Ihantala trug man die größten
Panzer- und Artilleriegefechte in der Kriegsgeschichte der Nordischen Länder
aus, die zu einer Stabilisierung der Front führten.
Dies schuf die Voraussetzungen für eine Fortsetzung der
Friedensverhandlungen. Zugleich begann die Sowjet-union, ihre Truppen auf
den Hauptkriegsschauplatz, nach Berlin, zu verlagern. Als die Sowjetunion
keine bedingungslose Kapitulation mehr forderte, beugte sich Finnland den
anderen Bedingungen. Ihnen zufolge mußte Finnland seine Beziehungen
zu Deutschland abbrechen und die Deutschen aus dem Land vertreiben.
Rytis persönliche Verpflichtung Deutschland gegenüber wurde zu einem
strittigen Punkt, als er aus dem Amt ausschied und Mannerheim
seine Nachfolge antrat, der nicht an das Versprechen seines Vorgängers
gebunden war.
Deutschland mußte dies akzeptieren, denn es besaß nicht mehr genügend
Kräfte, Finnland zu zwingen, den Krieg fortzusetzen.
Am 4.9. trat der Waffenstillstand (s.
Kurztext) in Kraft, und eine finnische Delegation reiste zu Verhandlungen
(s. Kurztext) nach Moskau,
wo die Sowjetunion die Friedensbedingungen (s.
Zhdanov) diktierte. Unter-schrieben wurde der Moskauer Waffenstillstandsvertrag
(s. Karte) am 19.9.; 1947 wurde
er in Paris unverändert bestätigt.