Nach dem Moskauer Frieden stellte die Ansiedlung der Flüchtlinge
das größte Problem dar. Man versuchte, die Angelegenheit durch
das sogenannte Sofortansied-lungsgesetz zu lösen. Auf seiner Grundlage
wurde den Flüchtlingen überall in Finnland Boden zugeteilt. Als
im Sommer 1941 der Fortsetzungskrieg ausbrach, wurde das Projekt abgebrochen,
da die Finnen die karelische Landenge von den Russen zurückeroberten
und die Karelier in ihre Häuser zurückkehrten.
Die Wirtschaft kehrte jedoch nicht zu Friedenszeiten zurück, die staatliche
Kontrolle verstärkte sich sogar. Alle Waren, besonders die Lebensmittel,
wurden zwangs-rationiert, was zu einer Ausweitung des Schwarzmarktes führte.
Auch die Preise, Löhne und Mieten waren Gegenstand einer strengen Regulierung.
Im Sommer 1940 begannen die Kommunisten, wieder in der Öffentlichkeit
aufzutreten. Sie gründeten die Finnisch-Sowjetische Gesellschaft für
Frieden und Freundschaft. Die Leitung der Gesellschaft legte Finnland den
"baltischen Weg" nahe und schürte Angst mit der Drohung von
einem neuen Krieg. Als der sowjetische Druck auf Finnland gegen Ende des Jahres
nachließ, wurde die Führung der Gesellschaft inhaftiert.
Die Streitkräfte wurden nicht vollständig demobilisiert,
sondern man behielt eine Armeestärke von über 100.000 Soldaten bei.
Auch wurde Mannerheim (s.
Bild) nach Abschluß des Friedens das Oberkommando nicht entzogen.
Zusätzlich wurde die Verteidigungsbereit-schaft der Armee verstärkt.
Man besorgte neue Ausrüstung und baute an der Ostgrenze die sogenannte
Salpalinie. Die Angst der Finnen vor der Sowjetunion blieb bestehen und wuchs
sogar, weil die Sowjetunion während der ganzen Zeit des Zwischenfriedens
Druck auf Finnland ausübte. Beispielsweise wehrte sie die Gründung
eines Verteidigungsbündnisses von Finnland, Schweden und Norwegen ab,
da man dieses als einen Verstoß gegen den Moskauer Friedensvertrag ansah.
Die Hoffnungen auf eine skandinavische Verteidigungs-zusammenarbeit brachen
endgültig zusammen, als die Deutschen im April Dänemark und Norwegen
besetzten.
Im Sommer 1940 übte die Sowjetunion Druck auf Finnland aus, indem es
einen Teil von Petsamos Nickelgruben forderte, was Finnland ablehnte. Nachdem
Präsident Kallio eine
Lähmung erlitten hatte, mußten die Finnen einen neuen Präsidenten
wählen.