Als sich Ende 1939 die Beziehungen zwischen Finnland und der
Sowjetunion zuspitzen, gingen in den finnischen Botschaften überall auf
der Welt Hilfsangebote von Freiwilligen ein. Nachdem der Krieg ausgebrochen
war und sich abzeichnete, daß Finnland keine militärische Hilfe
von außen bekommen würde, verstärkte sich im Ausland die Welle
der Freiwilligenbewegung.
Das Interesse Finnlands konzentrierte sich bei den nichtskandinavischen Ländern
auf Ungarn, Frankreich, England und die USA. Man schickte Professor E. Lönnrot
nach Ungarn, um vor Ort über die Angelegenheit zu verhandeln. Dort hatten
sich bis Anfang März 25.000 Freiwillige gemeldet. Initiatoren der Tätigkeit
waren der Reichsverweser Horthy
und Ministerpräsident Teleki
selbst. Allerdings musste die Tätigkeit wegen der ungarischen Beziehungen
zur Sowjetunion geheimge-halten werden, woraufhin man das finnische Büro
in Budapest schloß und die Aktivitäten aufs Land verlegte. Deutschland
verweigerte den Truppen den Transit, was eine Verzögerung der Ankunft
der Ungarn in Finnland bedeutete. In Finnland organisierte man für die
Freiwilligen Übungslager. Dies war notwendig, da die harten Winterbedingungen
an der Front eine zusätzliche Schulung erforderten, und zwar auch für
diejenigen Freiwilligen, die bereits über eine militärische Ausbildung
verfügten.
Am 2. März erreichte eine ungarische Gruppe von Freiwilligen das Übungslager in Lapua. Sie war über London nach Norwegen gereist. Von dort kam sie dann über die nördlichen Gebiete nach Lapua. Am 3.3.1940 konnte Kommandeur B. Nordlung die "Mitglieder des Brudervolkes" in Lapua willkommen heißen. Aus den Ungarn wurde eine eigene militärische Einheit gebildet. Insgesamt belief sich ihre Zahl auf 341. Von ihnen waren 24 Offiziere, 52 Unteroffiziere und 265 Soldaten. Die Zahl beinhaltete den Kommandeur der Einheit, zwei Ärzte, zwei Priester und Köche. Die Ungarn verfügten über eine verhältnismäßig gute Ausrüstung, allerdings mangelte es an Waffen, wie bei der gesamten Abteilung in Lapua. Im Vergleich zu den anderen Freiwilligen hatten die Ungarn eine sehr gute Militärausbildung, aber der Mangel an Waffen und Skiern verhinderte einen sofortigen Abmarsch an die Front. Am 14.3. bestätigte sich das Gerücht vom Friedensschluß und die Stärke des Lagers in Lapua, das maximal 500 Mann umfaßte, begann allmählich abzunehmen. Ein besonderer Höhepunkt im Lager war der Besuch des Kriegsmarschalls Mannerheim am 27.3., um die Truppen im Lager zu inspizieren. Unmittelbar nach Kriegsende wurden die Freiwilligen entlassen.