Nach der Kapitulation Deutschlands im November 1918 führte
die Politik der Monarchisten in eine absolute Sackgasse. Als darüber
hinaus die Vereinigten Staaten von Amerika und Großbritannien erklärten,
daß sie die Selbständigkeit Finnlands solange nicht anerkennen,
bis die Beziehungen zu Deutschland abgebrochen und freie Wahlen durchgeführt
seien, erlitt die deutsche Orientierung völligen Schiffbruch.
Einen Ausweg aus der Sackgasse fand man, als Friedrich Karl die Krone Finnlands
ablehnte. Danach wurden die Beziehungen zu Deutschland abgebrochen und der
Senat von Paasikivi sowie
Svinhufvud traten zurück.
Zum neuen Reichsverweser wurde Mannerheim
gewählt, der gute Beziehungen zum Westen unterhielt.
In den Parlamentswahlen im März 1919, an denen auch die gemäßigten
Sozialdemokraten teilnahmen, erhielten die Anhänger der republikanischen
Verfassung eine klare Mehrheit.
Das neue Parlament beschloß eine republikanische Verfassung
für Finnland, die der Reichsverweser Manner-heim am 17.7.1919 genehmigte.
Diese Verfassung hatte weitestgehend Ståhlberg
ausgearbeitet; in ihr wurden dem Präsidenten sehr weitreichende Machtbefugnisse
zugestanden. Das Parlament wählte Ståhlberg (s.
Audio) zum ersten Präsidenten. Danach erkannten die USA und Großbritannien
die Unabhängigkeit Finnlands an.