Auf dem Höhepunkt der Lapua-Bewegung wurde 1931 Svinhufvud
zum Präsidenten (s. Audio)
der Republik gewählt. Er verfügte einerseits über gute Beziehungen
zu den Mitgliedern der Lapua-Bewegung, andererseits war er als strikter Anhänger
der Gesetzestreue bekannt. Als sich die wirtschaftliche Lage zu bessern begann
und der Boden für den Rechtsradikalismus wegbröckelte, begann die
Lapua-Bewegung an Unterstützung zu verlieren. Auch die öffentliche
Meinung wandte sich gegen die Mitglieder der Lapua-Bewegung, als diese den
geschätzten früheren Präsidenten K.J.
Ståhlberg nach Joensuu verschleppten.
Die Lapua-Bewegung erhielt den Todesstoß 1932 in Mäntsälä.
Mitglieder der Lapua-Bewegung versuchten, eine Veranstaltung der Sozialdemokraten
zu verhindern und begannen, einen bewaffneten Aufstand (s.
Bild) zu initiieren. Erst als Präsident Svinhufvud (s.
Bild) eine unnachgiebige Radiorede hielt, in der er die Aufständischen
aufforderte, nach Hause zu gehen, beruhigte sich die Lage. Die Lapua-Bewegung
wurde auf der Grundlage der gleichen Sondergesetze verboten wie früher
die Kommunisten.
Stattdessen wurde die IKL (Vaterländische
Volkspartei, s. Bild)
gegründet, die starke Anlehnungen an die faschistischen Bewegungen in
Italien und Deutschland zeigte und im Parlament die Ziele der Lapua-Bewegung
verfolgte. Allerdings erzielte sie im Volk nur geringe Unterstützung
(meistens 14 Volksvertreter).
Ende der 30er Jahre setzte ein Einigungsprozeß der Gesellschaft ein.
Das wirtschaftliche Wachstum war schnell, und die Entwicklung dehnte sich
allmählich auf das Land und die Kreise der Arbeiterschaft aus. Die Sozialdemokraten
und die Agrarierpartei fanden sich 1937 zur Regierungsarbeit zusammen. Die
Wunden des Bürgerkrieges begannen zu verheilen, obwohl eine endgültige
Einmütigkeit erst im Winterkrieg verwirklicht wurde. Auch dämmte
die zunehmende Verschärfung der internationalen Entwicklung in der 2.
Hälfte der 30er Jahre die innenpolitischen Auseinandersetzungen ein.