Als integraler Bestandteil der österreichisch-ungarischen Monarchie nahm Ungarn auch am Ersten Weltkrieg (s. Bild) teil. Unter Berufung auf den Kriegszustand wurde eine Lösung der zahlreichen inneren Probleme des dualistischen Ungarn, wie z.B. Demokratisierung der politischen Ordnung, soziale Lage der Bevölkerung und vor allem die Nationalitätenfrage, bewußt verdrängt. Die in Ungarn herrschende gesellschaftliche Schicht und deren die politische Macht ausübenden Vertreter waren bis auf ganz wenige Ausnahmen nicht bereit, die außer
ordentliche Sprengkraft dieser Probleme und die damit verbundene Gefährdung der weiteren Existenz des historischen Ungarn zu erkennen und entsprechend zu handeln. Stattdessen setzten sie ihre bisherige Politik unverändert und unbeirrt bis in die letzten Kriegstage fort und standen dann vor einem Scherbenhaufen, für den sie selbstverständlich nicht sich, sondern andere verantwortlich machten.