Ludwig verstarb 1382 ohne männlichen Erben, er hatte deshalb seine Tochter Maria zur Nachfolgerin bestimmt. Sigismund von Luxemburg erzwang 1385 die Heirat mit der noch Minderjährigen und wurde1387 zum König gewählt. Allerdings mußte er sich zunächst gegen die starke Opposition von Thronprätendenten (Karl II.) aus dem neapolitanischen Zweig der Anjous durchsetzen. Seine Herrschaft dauerte 50 Jahre (1387-1437) und prägte Ungarn in vielfältiger Weise. Sigismund (ung. Zsigmond, s. Bild) wurde 1419 König von Böhmen, 1411 König und 1433 Kaiser des römisch-deutschen Reiches. Ungarn war nun mit beiden Ländern in Personalunion verbunden, was eine starke internationale Aufwertung bedeutete. Zahlreiche ausländische Unternehmer und Kaufleute strömten ins Land und förderten entscheidend die wirtschaftliche Entwicklung (s. Thurzó) Ungarns. Allerdings gelang es Sigismund nicht, die von ihm ausgeübte Zentralgewalt in Ungarn gegen den Adel zu stärken, und er war auch nicht in der Lage, die wichtigste
außenpolitisch-militärische Aufgabe, das Vordringen der Türken abzuwehren, erfolgreich zu lösen.Bereits 1396 endete der als Kreuzzug gestartete Kampf gegen die Osmanen mit der Niederlage bei Nikopolis. Eine konsequente und erfolgreiche Verteidigungspolitik wurde durch die Verlagerung des Schwerpunktes der politischen Aktivitäten Sigismunds nach Mittel- und Westeuropa sowie durch den chronischen Geldmangel empfindlich behindert. Die Hauptlast der Verteidigung wurde zunehmend auf die unmittelbar bedrohten Regionen (s. Karte) verlagert. Besonders in Sieben-bürgen unternahm man intensive Verteidigungs-anstrengungen: Die drei privilegierten Stände des Komitatsadels, der freien Székler und der Sachsen schlossen sich zur Union zusammen, Kirchen und Städte wurden befestigt, und der Woiwode János Hunyadi (s. Bild) wurde zum bedeutendsten Feldherrn in den Kämpfen gegen die Türken.