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2. Christianisierung und Mittelalter

Inbesitznahme und Festigung der Herrschaft über das Karpatenbecken

Hintergrund Flagge Ungarn

2.1.1 Die Zeit der Streifzüge

im Sinne einer offensiven Verteidigungsstrategie dazu beitragen, die Herrschaft über das Karpatenbecken gegen die Ansprüche der Nachbarreiche zu sichern. Dennoch steht kaum außer Zweifel, daß die Streifzüge in erster Linie darauf gerichtet waren, Beute und Gefangene zu machen. Auf diese Weise vermochten die Ungarn ihren Bedarf an Luxusgütern, die sie selbst nicht produzieren konnten, abdecken. Unter diesem Gesichtspunkt kann man die Streifzüge der Ungarn mit den Feldzügen vergleichen, die früher die Hunnen, die Awaren, die Araber und die Normannen in Europa geführt haben.
Die Streifzüge der Ungarn waren nicht immer erfolgreich: Ab und zu mußten die "Abenteurer" kleinere oder größere Niederlagen einstecken. Die 933 bei Merseburg erlittene Niederlage gehörte zu den größeren; trotzdem konnte sie die Unternehmungslust der Ungarn nicht brechen. Diese Rolle kam der Niederlage von 955 auf dem Lechfeld bei Augsburg (s. Bild, Lehel, Bulcsu) zu. Danach brauchten die Völker Westeuropas die Pfeile der Ungarn nicht mehr zu fürchten. Die Angriffe in Richtung Süden jedoch wurden selbst nach dieser Niederlage fortgesetzt. Erst 970 wurde auch diesen Streifzügen ein Ende bereitet, und zwar als die Truppen eines zeitweiligen Bündnisses der Ungarn mit den Russen, Bulgaren und Petschenegen bei Arkadiopolis von den Byzantinern geschlagen wurden.

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