1458 wurde Hunyadis
Sohn Mátyás Corvinus
(s. Bild) zum König
gewählt, der in seiner bis 1490 dauernden Regierungszeit das Land noch
einmal zu einer großen Blüte führte. Seine Wahl war ein Kompromiß
zwischen den verschiedenen Adelsfraktionen, bei dem sich die Anhänger
eines nationalen Königtums durchsetzten. Man war enttäuscht von
den mitteleuropäischen Personalunionen, die Ungarns außenpolitische
Aner-kennung zwar gesteigert, in der Verteidigung gegen die Osmanen aber letztlich
versagt hatten.
Es gelang Mátyás Corvinus überraschend schnell, den Widerstand
der Stände teilweise auch mit Gewalt zu brechen und ein straffes, zentralistisch
organisiertes Regierungssystem einzuführen. Der Hochadel wurde weitgehend
entmachtet, das Städtewesen ausgebaut,
das Rechtswesen erneuert und das Steuersystem umstrukturiert.
Aus den Einkünften konnte Mátyás ein stehendes Söldnerheer
(s. Kinizsi) unterhalten,
auf das er sich verlassen konnte und das er gegen die inneren und äußeren
Gegner einsetzte.
Die südlichen Grenzen Ungarns ließ Mátyás durch ein
umfangreiches System von Grenzfestungen (s.
Karte) gegen türkische Angriffe sichern. Zudem gelang es ihm, durch
einen Friedensvertrag mit dem Osmanischen Reich 1483 eine längere Ruheperiode
einzuleiten, die bis 1512 dauerte. Dies gab ihm die Möglichkeit, um die
böhmische Krone zu kämpfen und eine erfolgreiche Auseinander-setzung
mit dem Habsburger Kaiser Friedrich III. zu führen, der ihm die ungarische
Krone streitig gemacht hatte.