"25.7.1952 Reflektion:
Die Olympischen Spiele laufen schlecht für uns. Ich sprach heute hierüber
vor und nach der Sitzung mit Kekkonen und dem Staatsrat. Wir waren mit Kekkonen
derselben Meinung, daß etwas für den finnischen Sport getan werden muß, wenn
die Spiele vorbei sind. Der Mißerfolg der Finnen zeigt, daß irgendetwas schief
läuft. Eine Besserung braucht Zeit. Ich forderte von Kekkonen, einem alten
Sportler, sich der Angelegenheit als Ehrensache anzunehmen. Er versprach es."
Der nächste Abschnitt stammt aus der Zeit, als Kekkonen Ministerpräsident
war. In dem Gespräch wurde die Haltung Finnlands dem Vertrag über Freundschaft,
Zusammenarbeit und gegenseitigne Beistand gegenüber und seine mögliche Erneuerung
erörtert. Paasikivi hatte die Idee, daß es in Verbindung hiermit vielleicht
möglich wäre, die Rückgabe von Gebieten zu sondieren.
"30.12.1954
... ich sprach mit Kekkonen. Ich äußerte unter anderem: Wenn die Frage nach
der Erneuerung des Vertrags über Freundschaft, Zusammenarbeit und gegenseitigen
Beistand (Paragraph 11967-57) behandelt wird, ist folgendes zu beachten:
1) Wenn der Vertrag erneuert wird, ist zu erwägen, welche Erläuterungen, oder
umgekehrt Änderungen, benötigt werden. Da ist der Kommissionsbericht des Reichstages
1948 eine gute Hilfe, in dem diese Sachen behandelt wurden. Wenn ein neuer
Vertrag abgeschlossen wird, müssen die Änderungen dort enthalten sein.
2) In diesem Zusammenhang muß sondiert werden, ob es möglich wäre, die Grenze
Kareliens zu ändern und irgendwelche Gebiete an uns zurückzugeben.
3) Es müßten aus dem Friedensvertrag die Beschränkungen verschwinden oder
Teile davon, die sich auf die Größe und Art unserer Verteidigungskräfte beziehen.
(Besser alle Beschränkungen weg) Kekkonen ist derselben Meinung wie ich."
Paasikivi blieb bis zur Pensionierung am 1.3.1956 Präsident, aber er schrieb
auch weiterhin sein Tagebuch. Unterdessen kommentierte Paasikivi auch Briefe,
die er von Bürgern erhalten hatte. Die Kommentare über Finnen sind nicht immer
positiv gewesen.