Im Januar 1941 erfuhr Finnland von Deutschlands Plänen,
die Sowjetunion anzugreifen und dabei auch durch finnisches Gebiet zu marschieren.
Es hatte nichts dagegen, im Gegenteil, es half den Deutschen bei den Vorbereitungen
für die Operation.
Auch mußte man sich nicht mehr den Forderungen der Sowjetunion nach
einem Ende der Zusammenarbeit mit Deutschland beugen, da Finnland jetzt die
Unter-stützung Deutschlands im Rücken hatte. Die finnisch-deutsche
militärische Zusammenarbeit verstärkte sich Anfang 1941. Schon Ende
Mai wurde über einen gemeinsamen Angriff auf die Sowjetunion verhandelt.
Präsident Ryti genehmigte
Anfang Juni Pläne, wonach die finnische und die deutsche Armee auf sowjetischem
Boden in Syväri zusammentreffen sollten.
Im Juni begann die Verminung der Gewässer des Finnischen Meerbusens,
und die Truppen wurden in Angriffsstellung gebracht. Die deutschen Truppen
wurden (s. Karte) in Lappland
stationiert, und die im Gebiet nördlich von Oulujärvi befindlichen
finnischen Truppen wurden der deutschen Heeresführung unterstellt.
Die totale Mobilmachung begann am 18.6., als man auch das
Parlament über die Angelegenheit informierte, welches die Entscheidungen
des Kriegskabinetts fast einstimmig billigte. Finnland hatte Deutschland gewählt,
weil man gegenüber der Sowjetunion generell verbittert war und neue Angriffe
fürchtete. Der Glaube an den Erfolg Deutschlands und die Hoffnung, die
verlorenen Gebiete zurückzuerhalten, ließen einen Geist der Revanche
entstehen, der sich unter anderem als Enthusiasmus für ein Großfinnland
zeigte.
Nach dem deutschen Angriff auf die Sowjetunion am 22.6. verneinte Ryti, daß
Finnland mit Deutschland verbündet sei. Auch wurde der Beginn des Krieges
als ein Angriff der Sowjetunion dargestellt, so daß im allgemeinen in
Finnland der neue Krieg als ein gesonderter Krieg um die Rückgewinnung
der im Winterkrieg verlorenen Gebiete interpretiert wurde.