Anfang Februar 1940 startete die Sowjetunion mit neuen Kräften
(s. Woroschilow) einen Großangriff.
Die finnische Verteidigung brach am 11.2. in Summa auf der Mannerheimlinie
(s. Bild) ein. Nachdem die
Russen militärisch gesiegt hatten, waren sie bereit, über Frieden
zu verhandeln. Ein weiterer Faktor, der zur Verhand-lungsbereitschaft der
Sowjetunion beitrug, war das Angebot von Großbritannien und Frankreich,
Finnland via Narvik mit Hilfeleistungen zu versorgen. Es war ihre Absicht,
Skandinavien in den Krieg gegen Deutschland einzubeziehen und Nordnorwegen
und -schweden zu besetzen, um den Fluß der strategisch wichtigen Rohstoffe
von den schwedischen Erzfeldern nach Deutschland zu unterbinden.
Die Situation an der Front war äußerst schwierig, und die politische
Führung Finnlands (s. Audio)
stand vor einer schwierigen Entscheidung: Sollte sie das Hilfsangebot annehmen
und den Krieg fortsetzen, oder sollte sie unter harten Bedingungen Frieden
mit der Sowjetunion schließen. Finnland entschloß sich für
die letztere Alternative, als es die wirkliche Absicht der westlichen Hilfe
erriet.
Ein finnische Delegation reiste nach Moskau, wo man am 12.
März den Finnen - ohne Verhandlungen zu führen - die Friedensbedingungen
(s. Zhdanov, Karte)
diktierte. Finnland verlor die Landenge, das Gebiet Kareliens um den Ladogasee,
das Gebiet von Salla, einen Teil der Halbinsel Kalastajasaarento sowie die
äußeren Schären des finnischen Meerbusens. Die Halbinsel Hanko
mußte als militärischer Stützpunkt an die Sowjetunion verpachtet
werden. Zusätzlich verlor Finnland alle industriellen Einrichtungen der
abgetrennten Gebiete und verpflichtete sich, daß es keinem gegen die
Sowjetunion gerichteten Bündnis beitreten werde.
In dem 105 Tage dauernden Krieg fielen 23.000 Finnen (s.
Bild) , 45.000 Menschen wurden verwundet und 800 starben bei der Bombardierung
von zivilen Zielen. Zusätzlich zu den beträchtlichen wirtschaftlichen
Einbußen mußte das Land ungefähr eine halbe Million Karelier,
die aus den abgetretenen Gebieten geflohen waren, neu ansiedeln.