In diesem Rahmen führte die Aufdeckung angeblicher Verschwörungen zu Säuberungen und zur Ausschaltung des rechten Flügels der Kleinlandwirtepartei, zum Verbot zahlreicher bürgerlicher Organisationen und zur massenhaften Entlassung sogenannter reaktionärer Elemente aus der öffentlichen Verwaltung. Schließlich wurde auch Ministerpräsident Ferenc Nagy am 30.5.1947 zum Rücktritt (s. Bild) von seinem Amt und in die Emigration gezwungen. Die Kleinlandwirtepartei hatte damit ihre politische Kraft nahezu völlig verloren. Nagys Nachfolger wurde Lajos Dinnyés, der dem linken Flügel der Kleinlandwirtepartei angehörte und zur Zusammenarbeit mit den Kommunisten bereit war. Als Programm der neuen Regierung (s. Bild) wurde das des Links-Blocks übernommen. Die Kommunisten setzten vorzeitige Neuwahlen zum Parlament durch, die am
31.7.1947 abgehalten wurden. Trotz des Ausschlusses größerer
Bevölkerungsgruppen durch ein neues Wahlgesetz, trotz massiver Wahlbeeinflussungen
und -manipulationen erlitten die Kommunisten erneut eine herbe Enttäuschung.
Mit 22,2% der Stimmen wurden sie zwar stärkste Partei, verfehlten aber
völlig ihr angestrebtes Ziel einer absoluten Mehrheit; der Stimmenanteil
der Sozialdemokratischen Partei war sogar auf 14,9% zurückgegangen, insgesamt
hatte der Links-Block nur einen Stimmenanteil von 45,4% erzielt. Die Kommunistische
Partei hatte zwar die Schaffung des Sozialismus als ihr eigentliches Ziel
öffentlich verkündet, setzte aber zunächst ihre Taktik der
stufenweisen Machtübernahme fort. Lajos Dinnyés übernahm
erneut das Amt des Ministerpräsidenten einer Koalitionsregierung.