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5. Ungarn und Finnland im langen 19. Jahrhundert

Finnland als autonomes Großfürstentum (1809-1917)

Hintergrund Flagge Finnland

5.4.4 Vom Realismus zur nationalen Neo-Romantik

Die bemerkenswerteste Vertreterin dieses sog. programmatischen Realismus war Finnlands erste kritisch umjubelte Schriftstellerin, Minna Canth (1844-1897, s. Bild). Sie beschäftigte sich unentwegt mit dem Übel der Gesellschaft, indem sie die Unterdrückung der Frau, die konservative Haltung der Geistlichkeit und die Tatsache beleuchtete, daß viele Gesetze hoffnungslos veraltet waren.
Auch Juhani Aho (1861-1921) begann als Realist, aber er hat im weiteren Verlauf seiner langen Karriere mit verschiedenen Stilen experimentiert. Er ist bekannt für sein beispielloses Talent, das Wesen und die Schöpfung denkwürdiger Charaktere zu beschreiben. Aho war auch als aktiver Journalist tätig (s. Gedicht).
Der programmatische Realismus dauerte nur etwa zehn Jahre an, bis die Leserschaft der ständigen Schilderung von Armut überdrüssig geworden war. Unter dem Druck der Russifizierungsmaßnahmen wurden Schriften, die das finnische Volk spalteten, unpopulär, stattdessen gewann die nationale Einheit wieder an Bedeutung. Auf diese Weise entwickelte sich das Goldene Zeitalter der finnischen Nationalkultur (s. Aalberg, Alkio, Kajanus, Saarinen), das von 1890 bis zum Generalstreik 1905 andauerte und alle Gebiete der Kultur beeinflusste.

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