Pfeil links Zeitleiste Pfeil rechts Zeitbalken Zeitpfeil Abschnitt 1 Abschnitt 2 Abschnitt 3 Abschnitt 4

5. Ungarn und Finnland im langen 19. Jahrhundert

Finnland als autonomes Großfürstentum (1809-1917)

Hintergrund Flagge Finnland

5.4.1 Die erste Unterdrückungsperiode 1899-1904

Ein zweiter Faktor war, besonders nach der Machter-greifung Nikolaus II.' 1894, die erstarkte Stellung der nationalistischen Kreise in der russischen Regierung. Ihnen zufolge mußten die Minoritätsvölker mit Rußland verschmolzen werden, da ein einheitliches Imperium geschaffen werden sollte, in dem es nur eine Sprache, eine Kultur und einen Glauben geben würde.
Die eigentlichen Maßnahmen zur Russifizierung begannen mit der Ernennung von N.I. Bobrikov zum Generalgouverneur von Finnland 1898. Er unterbreitete dem Zaren ein Memorandum, in dem ein Programm zur Verschmelzung Finnlands mit Rußland auf verwaltungs-technischer, wirtschaftlicher und kultureller Ebene präsentiert wurde. Die dringendste Angelegenheit betraf die Russifizierung des Militärs. Hierzu erließ Nikolaus II. 1899 das Februarmanifest, in dem festgesetzt wurde, auf welche Art und Weise Gesetze erlassen werden sollen, die das gesamte Reich betrafen. Die neue Regelung gefährdete die Autonomie, weil zu befürchten war, daß alle Gesetze als überregional gelten und bekanntgegeben werden, und somit der Weg der autonomen Gesetzgebung umgangen werden könnte. Die Finnen versuchten, eine Rücknahme des Manifests (s. Nordenskiöld) durch den Zaren zu erreichen, aber dieser empfing nicht einmal die Delegation (s. Bild) der Stände.

weitere Seiteeine Seite vor
Hintergrund