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5. Ungarn und Finnland im langen 19. Jahrhundert

Finnland als autonomes Großfürstentum (1809-1917)

Hintergrund Flagge Finnland

5.3.1 Das Erwachen des politischen Aktivismus

die finnischgesinnten Fennomanen und die schwedisch-gesinnten Svekomanen. Neben diesen beiden agierte auch eine liberale Partei (s. Liberale Gruppe, Mechelin), welche die Zweisprachigkeit unterstützte. Diese an der Sprache orientierten Parteien waren aus lockeren Interessengruppen entstanden, welche sich um Zeitungen gruppiert hatten: Die Fennomanen gruppierten sich um "Suometar" und die Svekomanen um "Nya Pressen". So entstand in Finnland eine politische Presse, obwohl ein großer Teil des Volkes auch weiterhin nicht über das Wahlrecht verfügte.
Die Frage bezüglich finnischsprachiger Oberschulen verschärfte extrem die Beziehungen zwischen den Sprachparteien. Die Schwedischgesinnten waren der Ansicht, daß Finnisch keine Unterrichtssprache sei. Sie widersetzten sich dem Projekt so vehement, daß die Fennomanen schließlich gezwungen waren, eine Sammlung bei den Bürgern durchzuführen, um Mittel für die Gründung von Oberschulen zusammenzubekommen. In Bezug auf die Volksschulen ließen sich die Forderungen der Fennomanen leichter durchsetzen. So erging 1866 ein Erlaß (s. Cygnaeus), demzufolge die Gemeinden verpflichtet wurden, Anfangsunterricht für Kinder in finnischer Sprache durchzuführen. Allerdings wurde auch dieses Projekt erst im darauffolgenden Jahrhundert in seiner beabsichtigten Weite realisiert (s. Kurztext Antti Jalava).

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