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5. Ungarn und Finnland im langen 19. Jahrhundert

Finnland als autonomes Großfürstentum (1809-1917)

Hintergrund Flagge Finnland

5.4.3 Die zweite Unterdrückungsperiode 1908-1917

Nachdem der Weltkrieg ausgebrochen war, wurde in Finnland der Kriegszustand (s. Bild) ausgerufen, was eine straffe Beschränkung der staatsbürgerlichen Rechte und eine Verschärfung der Zensur bedeutete. Alle politischen und gesellschaftlichen Aktivitäten kamen zum Erliegen, auch trat das Parlament während des Krieges nicht zusammen, obwohl 1916 die gesetzlich vorge-schriebenen Wahlen abgehalten wurden. In den Wahlen erhielten die Sozialdemokraten mit 103 von 200 Sitzen die absolute Mehrheit im Parlament.
Hoffnungen, daß der Ausbruch des Krieges zu einem Ende der Unterdrückung führen könnte, erwiesen sich als falsch, so daß im Land der aktive Widerstand zu erstarken begann. Anfangs wurde die Forderung nach vollständiger Loslösung von der russischen Herrschaft von den Studenten unterstützt, später auch von anderen Kreisen. Nachdem Schweden es abgelehnt hatte, sich freiwillig meldende Finnen militärisch auszubilden, wandten sich diese an Deutschland, den Gegner Rußlands. Anfangs versprach Deutschland, 200 Finnen eine militärische Ausbildung (s. Karte) zu erteilen. Das Projekt wurde als Patrouillelager getarnt, aber bald traten die Freiwilligen in Uniform auf. Am Ende wurde die Truppe an die Front (s. Karte), in die Rigaer Bucht, gebracht, um Kriegserfahrung zu sammeln.

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