In dem Tripartitum wurde dem niederen Adel die Rechtsgleichheit
mit den Baronen zugestanden, die nun gemeinsam einen Stand bildeten, der seine
Verankerung in den Komitaten besaß. Die Stephanskrone wurde als Symbol
einer auf die Ständegesellschaft gestützten Monarchie (s.
Lázár, Karte
1) angesehen.
Durch die Konflikte zwischen den verschiedenen adligen Interessengruppen sowie
durch den Bauernkrieg und die anschließende Entrechtung der Bauern wurde
das Land schwer geschwächt. Die Möglichkeit, ein weiteres Mal ein
Volksaufgebot gegen die Türken aufzustellen, war praktisch vertan. Hinzu
kamen wirtschaftliche Probleme, da den Fuggern wegen angeblicher Habsburgfreundlichkeit
die Pachtverträge für die Edelmetallgewinnung gekündigt wurden,
und diese dem Land nun keine Kredite mehr gewährten, die für den
Aufbau der Landesverteidigung aber unbedingt erforderlich gewesen wären.
Ein Ehe- und Erbfolgevertrag mit den Habsburgern sorgte für weitere Unzufriedenheit.
sDie Ausgangslage für den jungen König Ludwig II. (s. Lajos II., 1516-1526, s. Bild) war katastrophal. Er konnte sich weder im Innern durchsetzen, noch den osmanischen Angriff abwehren. Das osmanische Heer eroberte 1521 die Grenzfestung Belgrad, und unter Führung von Sultan Süleyman I. (s. Bild) dem Prächtigen drangen die Türken 1526 in Ungarn ein. Hinsichtlich Größe, Disziplin und Bewaffnung weit überlegen, schlugen die Osmanen das ungarische Heer - das zudem noch weiter dadurch geschwächt wurde, daß der sieben-bürgische Woiwode János Szapolyai den Vormarsch seiner Truppen wohl bewußt verzögerte - vernichtend am 29.8.1526 in der Schlacht bei Mohács (s. Bild). Der Großteil der ungarischen Soldaten und der adligen Führer fielen im Kampf, der ungarische König Ludwig II. (s. Bild) ertrank auf der Flucht in einem kleinen Fluß. Die osmanischen Truppen drangen weiter in das schutzlose Land ein, vernichteten Buda (s. Bild 1, Bild 2) und zogen mit reicher Beute zunächst wieder ab. Auch wenn der osmanische Sultan (s. Bild) Ungarn nicht sofort besetzte, so wurde es doch als erobertes Land betrachtet.