Nach dem Zweiten Weltkrieg fand in beiden Ländern eine
Industrialisierung statt. Sie löste tiefgreifende soziale Prozesse wie
Migration, Urbanisierung und Wandel der Sozialstruktur aus. Auf Grund der
Kollektivierung der Landwirtschaft geschah dies in Ungarn sehr schnell, vor
allem in den sechziger Jahren. In Finnland liefen diese Prozesse langsamer
ab und waren nicht so tiefgreifend.
Der Aufbau eines sozialen Wohlfahrtstaates war ein gemeinsames Ziel beider
Länder. Mittels eines Ausbalancierens der Interessen von Landwirtschaft,
Industrie und Dienstleistungen wurde dieser in Finnland sukzessiv nach dem
skandinavischen Modell aufgebaut.
In Ungarn wurde dieser nach 1956 als ein wichtiges Mittel
verwendet, das Kádár-System zu legitimieren. Beide Länder
werden mit ähnlichen sozialen Problemen wie z.B. hohe Suizid- und Alkoholismusraten
sowie Überalterung konfrontiert.
Globuskarten zu Ungarn und Finnland für den Zeitraum:
[1946]