Auch das Gesetz über die allgemeine Schulpflicht und das
Gesetz über die Religionsfreiheit waren Neuerungen, welche die Klassenkonflikte
milderten. Allerdings wurde das erstgenannte erst deutlich später in
dem beabsichtigten Umfang verwirklicht. Die in den Programmen fast aller Parteien
seit langem enthaltene Forderung nach einem Prohibitionsgesetz wurde 1922
erfüllt. Das Gesetz, welches den Genuß, die Herstellung und die
Verteilung von Alkohol verbot, erwies sich schnell als mißlungen und
führte zu einem starken Anstieg der Kriminalität. 1932 wurde das
Gesetz nach einer Volksabstimmung aufgehoben.
Eine andere weitreichende, allgemeine Gesetzgebung gestand
unter anderem den Frauen das Recht zu, sich um Staatsämter zu bewerben
(1926). Im Jahre 1930 stellte das Ehegesetz die Eheleute rechtlich gleich.