Die in der Minderheit gebliebenen bürgerlichen Gegner
billigten die Übertragung der höchsten Macht an das mehrheitlich
sozialistische Parlament nicht, welches beschlossen hatte, über die Angelegenheit
nur eine Mitteilung an Rußland zu schicken. Die Provisorische Regierung
löste das Parlament Finnlands auf, indem sie dem Antrag der finnischen
Gegner des "Machtgesetzes" folgte. Auch brachte man die Mehrheit
des Senats dazu, die Auflösung des Parlaments zu unterstützen, indem
sich der russische Generalgouverneur an der Abstimmung des Senats beteiligte
und mit seiner Stimme den Ausschlag gab.
Die Sozialdemokraten versuchten noch, als ob nichts geschehen sei, den Landtag
einzuberufen. Jedoch verhinderten die von der Provisorischen Regierung nach
Helsinki geschickten Spezialtruppen den Plan. Damit waren nun auch die Sozialdemokraten
gezwungen, sich an den Neuwahlen zu beteiligen. Die höchste Macht in
Finnland verblieb bei der Provisorischen Regierung.
Im Kreise der Linken hielt man das Vorgehen des Bürgertums
für eine Verschwörung mit den Russen gegen die finnischen Sozialdemokraten
und die Selbständigkeitslinie. Als die Sozialisten in den Neuwahlen ihre
Mehrheit verloren, vergrößerte sich die Unzufriedenheit mit dem
parlamentarischen Forum, und die politische Atmosphäre verschärfte
sich. In Finnland stellte man sich auf eine politisch rechtsgerichtete Linie
ein, während in Rußland die Entwicklung schnell in die linke Richtung
führte.