In der an revolutionären Ereignissen so reichen ungarischen Geschichte stellt die in mehreren Phasen abgelaufene Revolution von 1956 den herausragenden Versuch dar, sich von einer Fremdbestimmung zu lösen und seine Selbstbestimmung gegen einen übermächtigen Gegner zu behaupten. Gerade weil dieser Versuch auf Grund aller internationalen Gegebenheiten wohl von vornherein zum Scheitern verurteilt war, bildet die Erinnerung an die Revolution auch heute noch eines der wichtigsten Elemente des historischen Bewußtseins der ungarischen Gesellschaft. Die Erinnerung an die Revolution wurde zu einem der ausschlaggebenden Faktoren für die politischen Wende 1989. Für viele politische Parteien und gesellschaftliche Gruppierungen der Gegenwart stellt die Revolution von 1956 die wichtigste Legitimationsbasis dar.