Entscheidend für die Änderung der kommunistischen
Taktik, statt einer stufenweise Machtübernahme nunmehr die Sowjetisierung
Ungarns zu beschleunigen, war der im März 1947 erfolgte Bruch zwischen
den westlichen Alliierten und der Sowjetunion, der Beginn des Kalten Krieges.
Stalin verbot Ungarn die Teilnahme am Marshall-Plan, weil er in diesem Plan
richtigerweise den westlichen Versuch sah, mit wirtschaftlichen Mitteln den
auf militärischer Präsenz beruhenden sowjetischen Einfluß
zu untergraben. Auf der Gründungsversammlung der Kominform im September
1947 wurden die Führer der kommunistischen Parteien in den Ländern
Ostmittel- und Südosteuropas aufgefordert, die Sowjetisierung so schnell
wie möglich durchzuführen.
Es sollte den ungarischen Kommunisten gelingen, in weniger als anderthalb Jahren alle Reste eines parlamentarischen Systems und eines politischen Pluralismus zu beseitigen und die Alleinherrschaft in Ungarn zu übernehmen.