Die Konzeption dieses neuen nationalen Selbst-bewußtseins war von Miklós Zrínyi (s. Bild), Banus von Kroatien, in seinen Werken zusammengefaßt worden. Zrínyi war als Schriftsteller hervorgetreten, der in seinem Heldenepos Der Fall von Sziget die heldenhafte Selbst-aufopferung seines Urgroßvaters (s. Zrinyi, M., Bild 1, Bild 2) bei der Verteidigung der Grenzfestung verherr-lichte. In seiner nationalen Konzeption verkündete er Toleranz in Glaubensangelegenheiten und forderte ein gemeinsames Vorgehen des katholischen und des protestantischen Adels für ein selbständiges Ungarn mit einem ungarischen König. Dessen Kern sah er in Siebenbürgen, weshalb er auch die Wahl von György II.
Rákóczi zum König vorschlug. Zrínyi rief zudem zum offensiven Feldzug gegen die Türken auf, entwickelte Pläne zur Neuorganisation der Landesverteidigung und forderte die Einrichtung eines selbständigen ungarischen Heeres. Es gelang Zrínyi, den Angriff des türkischen Heeres 1663/4 gegen die Habsburger zurückzuschlagen und zahlreiche türkische Grenzfestungen zu erobern. Der Habsburger Leopold I. (1657-1705) aber ließ den Sieg wegen seiner Auseinandersetzung mit König Ludwig XIV. von Frankreich ungenutzt und verzichtete im Frieden von Vasvár 1664 auf die gerade den Türken abgerungenen Gebiete.