Der westliche und nördliche Teil Ungarns wurde unter dem
Namen Königreich Ungarn Bestandteil der habsburgischen Gesamtmonarchie.
Die habsburgischen Könige Ferdinand
I. und sein Nachfolger Maximilian
I. (1564-1576) unternahmen zwar große Anstrengungen, ihr Reich zur
Vereinheitlichung der Verwaltung zentralistisch zu organisieren, stießen
dabei aber auf den erheblichen Widerstand der ständischen Opposition.
In Ungarn gelang es ihr, die Verwaltung der Komitate
und damit ihre Machtpositionen beizubehalten. Die für Ungarn zuständigen
Zentralbehörden (ungarische Hofkammer, Palatinat, ungarische Hofkanzlei
ab 1690) befanden sich ebenfalls fest in den Händen der ungarischen Magnaten.
In der habsburgischen Monarchie erhielt Ungarn die Aufgabe des Verteidigungsbollwerks
gegen die türkischen Angriffe. Zu diesem Zweck wurde vom König bzw.
vom Hofkriegsrat unter erheblichem finanziellen Aufwand ein dichtes Netz an
Verteidigungsfestungen (s.
Bild 1, Bild 2, Bild
3, Bild 4, Bild
5) errichtet. Bis 1606
wurde ein wesentlicher Teil der hierfür benötigten
Mittel vom Heiligen Römischen Reich in Form der Türkenhilfe beigesteuert.
Dieses Verteidigungsnetz wurde an einigen Stellen von Festungswerken, die
von Grund-herren errichtet wurden, komplettiert, wobei diese meistens lediglich
dem Schutz der eigenen Kurien
dienten. Damit war die Grundlage für eine erfolgreiche Abwehr der türkischen
Angriffe (s. Bild 1,
Bild 2, Bild
3) geschaffen.
Die in den Städten des Königreichs, wie z.B. in Debrecen, Pozsony
(Preßburg, s. Bild)
und Sopron, hervorge-brachten ungarischen Kulturleistungen waren beachtlich.