Oulu
Die
Zeichnung zeigt einen Blick vom Ufer des Oulu-Flusses. Im Hinter-grund befindet
sich Oulu, Finnlands bedeutendste Exportstadt für Teer (s.
Karte) im 19. Jh. Im Vorder-grund transportiert ein Teerboot Teer zum
Markt, dahinter wird ein leeres Boot stromaufwärts bewegt. Das Verbrennen
von Holz in Köhlereien, um Teer zu erzeugen, war eine wichtige Einkommensquelle
besonders in den Regionen, in denen Holz aufgrund der schlechten Verkehrswege
nicht transportiert werden konnte. Da der Teerpreis höher lag, war es
profitabel, Teer sogar von Orten zu transportieren, von denen ein Holztransport
nicht mehr lohnte. Infolge des gestiegenen Verbrauchs wurde das Holz, das
man zur Produktion von Teer benötigte, knapper. Deshalb nahm die Teerproduktion
im späten 19. Jh. deutlich ab.
(J. Boström, im Werk Finland framstäldt i teckningar, farbige Ausgabe,
(1845-1852), herausgegeben von Zachris Topelius)
Die Stadt Tampere
Auf
der Zeichnung sieht man die Stadt Tampere. Die Einflüsse der Industrialisierung
zeigten sich bereits und die Schornsteine der Fabrik ragen hoch empor. Die
Baumwollfabrik war zu der Zeit das größte Industriegebäude,
sie hatte sechs Etagen. Tampere wurde zu Beginn des 20. Jh. Finnlands größte
Industriestadt. Die Lage der Stadt an einer Strom-schnelle ermöglichte
die Nutzung von Wasserkraft und die Errichtung der Fabrik, bevor es Dampfmaschinen
gab. Der Schotte James Finlayson
gründete sie 1819 als Garnfabrik. Seine Nachfolger entwickelten diese
zu Finnlands größter Textilfabrik. Im 19. Jh. gingen die Exporte
der finnischen Baumwollindustrie zumeist nach Rußland, gefördert
durch eine partielle Zollfreiheit. Finlayson war das größte Industrieunternehmen
in Skandinavien von den 1850er Jahren bis in die 1920er Jahre. In der Fabrik
gab es sogar eine eigene Schule, ein Krankenhaus, eine Feuerwehr sowie eine
Kirche.
(Lennart Forstén, im Werk Finland framstäldt i teckningar, farbige
Ausgabe, (1845-1852), herausgegeben von Zachris Topelius)