Bethlens Nachfolger als Fürst von Siebenbürgen, György I. Rákóczi (1630-1648), einer der reichsten protestan-tischen Magnaten Ungarns, setzte zwar, was die Unabhängigkeit Siebenbürgens gegenüber Habsburg betraf, die frühere Politik fort und verteidigte das Land gegen die habsburgischen Angriffe. In der Bauernpolitik aber verstand er sich als Feudalherr, der bestrebt war, seine Machtposition gegenüber der Bauernschaft durch weitere Ausdehnung seines Großgrundbesitzes zu stützen. Im Vordergrund seiner politischen und mili-tärischen Aktivitäten stand daher das Bemühen, seine vor allem im Königreich Ungarn gelegenen Familiengüter
(s. Karte) zu sichern und zu vergrößern. Sein Sohn, Fürst György II. Rákóczi (1648-1660) beabsichtigte, seine antihabsburgische Politik auf eine breitere, die Stärke und Bedeutung Siebenbürgens maßlos überschätzende außenpolitische Basis zu stellen. Sein Versuch, die polnische Königskrone zu erlangen, endete jedoch 1657 mit einer Niederlage, die Siebenbürgen derart schwächte, daß es dem türkischen Angriff 1660 nichts mehr entgegenzusetzen hatte. Damit war das Fürsten-tum Siebenbürgen zusammengebrochen, es verkam zu einem türkischen Vasallenstaat.