Ein weiterer Grund lag in der starken außenpolitischen Orientierung der Regierung. Die in der Tat erzielten großen außenpolitischen Erfolge haben auf den Wähler angesichts seiner individuellen schwierigen ökono-mischen Lage wenig Eindruck gemacht. Drittens wurde der Öffentlichkeit im Laufe dieser Amtsperiode sehr deutlich vorgeführt, daß die gemeinsame Basis der beiden Koalitionspartner schnell aufgebraucht war und daß die Koalition zum Ende hin praktisch gescheitert war. Vor allem im letzten Jahr vor den Wahlen kamen
schließlich gehäuft solche Ereignisse hinzu, die zahlreiche negative Schlagzeilen hervorriefen, wie z.B. die Aufdeckung von Korruptionsaffären und die objektiv eingetretene drastische Verschlechterung der öffent-lichen Sicherheit. In dieser Situation haben es der FIDESZ und vor allem sein Vorsitzender Viktor Orbán verstanden, sich den Wählern gegenüber als eine vertrauenswürdige, politisch in der rechten Mitte angesiedelte Alternative zu profilieren.